Der 7. November ist ein Datum, das weltweit mit bedeutsamen Ereignissen verbunden ist. An diesem Tag wurden politische Umwälzungen angestoßen, wissenschaftliche Meilensteine erreicht und entscheidende Wendungen in Kriegen herbeigeführt. Besonders in Frankreich war der 7. November mehrfach ein Schlüsseldatum der Geschichte, doch auch international prägten zahlreiche Ereignisse diesen Tag. Lassen Sie uns gemeinsam eintauchen in die wichtigsten Ereignisse und ihre Auswirkungen – von der russischen Oktoberrevolution über wissenschaftliche Entdeckungen bis zu historischen Wendepunkten.
Die Oktoberrevolution 1917 in Russland
Am 7. November 1917 brach in Russland die Oktoberrevolution aus, die eines der bedeutendsten politischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts darstellt. Es mag verwirrend sein – wie kam es, dass eine Oktoberrevolution im November stattfand? Das liegt am damals in Russland gültigen Julianischen Kalender, der 13 Tage hinter dem heute üblichen Gregorianischen Kalender zurücklag. In diesem Kontext fiel der „25. Oktober“ des Julianischen Kalenders auf den 7. November 1917.
Die Bolschewiki unter der Führung von Wladimir Iljitsch Lenin und Leo Trotzki übernahmen an diesem Tag die Macht. Sie stürmten den Winterpalast in Petrograd (heute St. Petersburg), der als Sitz der provisorischen Regierung fungierte. Diese „Rote Revolution“ führte zum Zusammenbruch der kurzlebigen Regierung und schließlich zur Entstehung der Sowjetunion.
Die Oktoberrevolution veränderte die Welt nachhaltig. Die neue sozialistische Regierung setzte radikale Reformen um, verstaatlichte Industrien und verteilte Land an die Bauern. Die Auswirkungen reichten weit über die Grenzen Russlands hinaus und inspirierten Arbeiterbewegungen und sozialistische Bewegungen weltweit. Sie legte den Grundstein für den Kommunismus, der später eine der beiden großen politischen und ideologischen Mächte im Kalten Krieg wurde.
Marie Curies Nobelpreis 1911
Ein weiteres bedeutendes Ereignis am 7. November ist die Auszeichnung von Marie Curie, die 1911 ihren zweiten Nobelpreis erhielt – diesmal in Chemie für ihre Entdeckung der Elemente Radium und Polonium. Ihre Forschung markierte einen revolutionären Fortschritt im Bereich der Radioaktivität, einer Wissenschaft, die Curie selbst mitbegründet hatte. Sie war damit die erste Person und bleibt bis heute eine von nur wenigen, die den Nobelpreis in zwei verschiedenen wissenschaftlichen Disziplinen erhielt.
Marie Curie, die aus Polen stammte und später französische Staatsbürgerin wurde, musste als Frau außergewöhnliche Hürden überwinden, um sich in der akademischen Welt durchzusetzen. Ihre Entdeckungen führten nicht nur zur Entwicklung neuer wissenschaftlicher Disziplinen, sondern hatten auch weitreichende medizinische und technologische Anwendungen – von der Krebstherapie bis zur Atomphysik. Ihr Wirken trug dazu bei, die Rolle der Frauen in den Wissenschaften grundlegend zu verändern.
Der Erste Weltkrieg und die Schlacht von Vittorio Veneto, 1918
Am 7. November 1918, nur wenige Tage vor dem Waffenstillstand, der den Ersten Weltkrieg offiziell beendete, erzielten die Alliierten bei der Schlacht von Vittorio Veneto einen entscheidenden Sieg über das österreichisch-ungarische Heer. Diese Schlacht markierte den militärischen Zusammenbruch der Doppelmonarchie, die sich wenige Tage später zur Kapitulation gezwungen sah. Damit löste sich ein Großreich auf, das über Jahrhunderte die politischen und kulturellen Entwicklungen Mitteleuropas geprägt hatte.
In Italien gilt der Sieg bei Vittorio Veneto als symbolischer Moment, der den Ersten Weltkrieg auf der italienischen Front beendete. Der 7. November 1918 steht daher für den letzten Atemzug des Krieges, der Millionen das Leben gekostet und Europa in seinen Grundfesten erschüttert hatte.
Frankreich: Der Fall des Generals Georges Boulanger, 1889
Auch in Frankreich war der 7. November ein symbolträchtiges Datum. An diesem Tag im Jahr 1889 verließ der umstrittene französische General Georges Boulanger Frankreich und floh nach Brüssel. Boulanger, eine charismatische Figur, war eine Zeit lang ein Hoffnungsträger für konservative und nationalistische Kräfte in Frankreich, die mit dem republikanischen System unzufrieden waren und eine starke Führung forderten.
Boulanger hatte eine breite Anhängerschaft aufgebaut und war durch seinen populistischen Stil und seine rhetorische Brillanz fast zu einer Bedrohung für die Dritte Republik geworden. Der Begriff „Boulangismus“ steht seither für Bewegungen, die populistische und autoritäre Elemente vereinen und bestehende politische Ordnungen herausfordern. Sein plötzlicher Fall am 7. November 1889 markierte das Ende einer politischen Bewegung, die Frankreichs Demokratie in einer Phase der politischen Instabilität fast zum Einsturz gebracht hätte.
Der 7. November und die Welt der Künste
Neben Politik und Wissenschaft hat der 7. November auch in der Kunstgeschichte Spuren hinterlassen. Im Jahr 1913 erlebte die Welt die Uraufführung von Jean Cocteaus revolutionärem Ballett „Parade“ in Paris, für das Pablo Picasso die Kostüme und das Bühnenbild entworfen hatte. Mit diesem Werk wollte Cocteau die klassische Kunstwelt aufrütteln – und er schaffte es, das Pariser Publikum zu schockieren. Die Mischung aus kubistischen Elementen und modernen Tänzen galt als Provokation, die das französische Publikum spaltete und die Grenzen der Kunst neu definierte.
Cocteau und Picasso traten mit „Parade“ der bürgerlichen Gesellschaft der damaligen Zeit entgegen und belebten die künstlerische Avantgarde. Der 7. November 1913 steht daher als ein Symbol für die Befreiung der Kunst von traditionellen Grenzen und für die Entstehung neuer Ausdrucksformen.
Die Bedeutung des 7. November in der US-amerikanischen Geschichte
In den Vereinigten Staaten ist der 7. November ebenfalls ein Datum von großer historischer Bedeutung. 1944 wurde an diesem Tag Franklin D. Roosevelt zum vierten Mal zum Präsidenten gewählt, ein historisches Novum in der amerikanischen Geschichte, das es bis heute nicht wieder gegeben hat. Roosevelt führte das Land durch die Große Depression und den Zweiten Weltkrieg. Seine Wiederwahl im Jahr 1944, nur ein Jahr vor seinem Tod, markierte einen Höhepunkt seiner politischen Karriere und die ungebrochene Unterstützung des amerikanischen Volkes.
Sein Erfolg am 7. November zeigt die enorme Popularität seiner Politik und das Vertrauen, das ihm entgegengebracht wurde, um die Welt durch die dramatischen Ereignisse des 20. Jahrhunderts zu führen.
Ein Tag voller Umwälzungen und Erinnerungen
Der 7. November ist ein Tag, der sich tief in die Geschichtsbücher eingebrannt hat. Ob durch revolutionäre politische Umstürze, wissenschaftliche Durchbrüche oder symbolische Siege – dieses Datum zeigt, wie vielfältig und tiefgreifend der Lauf der Geschichte sein kann.
Eines wird beim Blick auf den 7. November klar: Es sind diese markanten Tage, die uns daran erinnern, wie schnell die Welt sich verändern kann.
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