Der 15. März hat in der Weltgeschichte eine besondere Bedeutung. An diesem Datum ereigneten sich politische Umstürze, dramatische Attentate und entscheidende Wendepunkte in verschiedenen Ländern. Besonders bekannt ist der Tag für das Attentat auf Julius Cäsar – doch auch in Frankreich spielte der 15. März eine Rolle in der Geschichte.
Werfen wir einen Blick auf einige der wichtigsten Ereignisse dieses Datums.
44 v. Chr.: Die Iden des März – Julius Cäsars Ermordung
„Auch du, mein Sohn?“ – Dieser verzweifelte Ausruf wird bis heute mit dem wohl berühmtesten politischen Mord der Antike verbunden. Am 15. März des Jahres 44 v. Chr. wurde der römische Diktator Julius Cäsar im Theater des Pompeius in Rom von einer Gruppe Senatoren erstochen.
Die Mörder – darunter Cäsars ehemaliger Vertrauter Brutus und der ehrgeizige Cassius – sahen ihn als Bedrohung für die Republik. Doch ihr Attentat hatte nicht den gewünschten Effekt. Statt die Republik zu retten, stürzten sie Rom ins Chaos: Bürgerkriege folgten, und letztlich führte Cäsars Ermordung zur Machtergreifung seines Adoptivsohnes Oktavian, der als Augustus das Römische Reich begründete.
Ironischerweise hatten die Verschwörer genau das Gegenteil von dem erreicht, was sie wollten.
1493: Christoph Kolumbus kehrt von seiner ersten Reise zurück
Der Entdecker Christoph Kolumbus betrat am 15. März 1493 wieder europäischen Boden, nachdem er Monate zuvor die „Neue Welt“ entdeckt hatte. Seine Reise nach Amerika war revolutionär – wenn auch nicht ganz so, wie er selbst glaubte. Denn Kolumbus war bis zu seinem Tod überzeugt, einen neuen Seeweg nach Indien gefunden zu haben.
Seine Rückkehr nach Spanien wurde mit großem Interesse verfolgt. Die Berichte über unbekannte Länder und Völker lösten eine Welle von Entdeckungsreisen aus. Innerhalb weniger Jahrzehnte begann die massive europäische Kolonisierung Amerikas – mit weitreichenden Folgen für die Ureinwohner des Kontinents.
1848: Revolution in Ungarn
Im Revolutionsjahr 1848 ging es in Europa hoch her. Am 15. März entflammte in Budapest der ungarische Aufstand gegen die Habsburger. Die Revolutionäre forderten mehr Freiheitsrechte, eine nationale Unabhängigkeit und ein Ende der österreichischen Vorherrschaft.
Unter Führung von Lajos Kossuth gelang es den Ungarn vorübergehend, eine eigene Regierung zu bilden und Reformen durchzusetzen. Doch die Habsburger schlugen zurück – mit russischer Hilfe wurde der Aufstand 1849 brutal niedergeschlagen. Ungarn blieb unter österreichischer Kontrolle, bis es 1867 zur Doppelmonarchie Österreich-Ungarn kam.
1917: Abdankung von Zar Nikolaus II.
Am 15. März 1917 endete die über 300-jährige Herrschaft der Romanows in Russland. Zar Nikolaus II., der letzte russische Kaiser, wurde zur Abdankung gezwungen. Die Februarrevolution (nach russischem Kalender) hatte das Land erfasst – Arbeiter und Soldaten gingen gegen die zaristische Autokratie auf die Straße.
Nikolaus hatte die Lage völlig unterschätzt. Doch nach Streiks, Aufständen und Meutereien blieb ihm nichts anderes übrig, als abzudanken. Die Provisorische Regierung übernahm die Macht, konnte sich aber nicht lange halten. Wenige Monate später stürzten die Bolschewiki unter Lenin die Regierung – der Beginn der kommunistischen Sowjetunion.
Ein Ereignis mit gewaltigen Folgen für das 20. Jahrhundert!
1939: Die deutsche Besetzung der „Rest-Tschechei“
Am 15. März 1939 marschierten deutsche Truppen in Prag ein. Nach dem Münchner Abkommen von 1938 hatte Hitler bereits das Sudetenland annektiert. Nun besetzte er den verbliebenen Teil der Tschechoslowakei – ein klarer Bruch aller bisherigen Versprechungen.
Dieser Akt machte endgültig deutlich, dass Hitler mit Diplomatie nicht zu stoppen war. Großbritannien und Frankreich erkannten, dass Zugeständnisse an Deutschland keinen Frieden bringen würden. Nur wenige Monate später begann der Zweite Weltkrieg.
15. März in der Geschichte Frankreichs
Auch in Frankreich gab es einige bedeutende Ereignisse an diesem Datum.
1815: Napoleons Marsch auf Paris – Die Herrschaft der Hundert Tage beginnt
Am 15. März 1815 war Napoleon Bonaparte auf dem Höhepunkt seines spektakulären Comebacks. Nur wenige Tage zuvor war er aus seinem Exil auf Elba geflohen und landete mit wenigen hundert Getreuen an der französischen Küste. Nun marschierte er Richtung Paris – und das Unglaubliche geschah: Die Truppen, die ihn aufhalten sollten, liefen zu ihm über.
Napoleon rief: „Soldaten, erkennt ihr mich?“ – Die Antwort war ein begeistertes „Vive l’Empereur!“.
Innerhalb weniger Tage übernahm er erneut die Macht. Doch sein zweites Kaiserreich hielt nicht lange. Schon im Juni 1815 wurde er in der Schlacht von Waterloo endgültig besiegt und auf die Insel St. Helena verbannt.
1848: Aufstände in Paris
Während in Ungarn die Revolution tobte, brodelte es auch in Frankreich. Nach dem Sturz von König Louis-Philippe im Februar 1848 kämpften verschiedene Gruppen um die politische Zukunft des Landes.
Am 15. März kam es zu erneuten Unruhen in Paris. Die Arbeiter forderten bessere Bedingungen, während Republikaner und Sozialisten um Einfluss rangen. Die Spannungen hielten an und führten im Juni 1848 zu blutigen Barrikadenkämpfen.
Frankreich erlebte eine unruhige Zeit, bis sich schließlich Louis-Napoleon Bonaparte, der Neffe Napoleons, 1852 zum Kaiser machte – unter dem Namen Napoleon III.
Ein Tag voller Umbrüche
Der 15. März war in der Geschichte oft ein Wendepunkt – für Einzelpersonen, Nationen und ganze Weltreiche. Ob Cäsars Ermordung, Napoleons Rückkehr oder das Ende des russischen Zarenreichs – dieser Tag hat immer wieder den Lauf der Geschichte verändert.
Wer weiß, was der 15. März in der Zukunft noch bringen wird?
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