Der 18. März ist ein Tag, der in der Weltgeschichte immer wieder eine Schlüsselrolle spielte. Von revolutionären Erhebungen bis zu bedeutenden politischen Entscheidungen – dieser Tag war geprägt von Umbrüchen und Weichenstellungen, die ganze Länder veränderten. Besonders in Frankreich, aber auch in Deutschland und darüber hinaus, fanden an diesem Datum Ereignisse statt, die bis heute nachwirken.
Werfen wir also einen Blick auf die spannendsten Geschehnisse, die am 18. März die Welt bewegten.
1848: Die Barrikadenkämpfe in Berlin – Die Märzrevolution in Deutschland
Im Zuge der europäischen Revolutionsbewegungen von 1848 entflammte in Berlin der Aufstand gegen die preußische Monarchie. Inspiriert von den revolutionären Ereignissen in Paris und Wien forderten die Bürger mehr Freiheitsrechte und eine Verfassung. König Friedrich Wilhelm IV. versprach zunächst Reformen, doch als es am 18. März 1848 zu Massendemonstrationen kam, ließ das Militär auf die Aufständischen schießen.
Was dann geschah, war bezeichnend für die damalige Zeit: Die Berliner errichteten Barrikaden, lieferten sich blutige Kämpfe mit den Soldaten – und zwangen den König schließlich zum Rückzug. Unter dem Druck der Revolutionäre ließ Friedrich Wilhelm IV. die Gefallenen ehren und musste Reformen in Aussicht stellen. Doch wie so oft in der Geschichte folgte auf den revolutionären Erfolg bald die Restauration.
1871: Die Pariser Kommune – Frankreichs kurze sozialistische Revolution
Eines der markantesten Ereignisse, das sich an einem 18. März abspielte, war der Beginn der Pariser Kommune im Jahr 1871. Nach der Niederlage Frankreichs im Deutsch-Französischen Krieg und der Besetzung von Paris durch deutsche Truppen kam es zu einem dramatischen politischen Umbruch.
Die französische Regierung unter Adolphe Thiers wollte die Nationalgarde entwaffnen und Paris unter Kontrolle bringen. Doch die Pariser Bevölkerung leistete Widerstand – und die Truppen weigerten sich, auf ihre eigenen Landsleute zu schießen. In einem Akt der Rebellion übernahmen revolutionäre Arbeiter, Intellektuelle und Sozialisten die Macht in der Stadt und riefen die Pariser Kommune aus.
Was folgte, war ein radikales Experiment: Zum ersten Mal in der Geschichte versuchte eine städtische Arbeiterregierung, eine sozialistische Gesellschaft zu etablieren. Doch dieser Traum hielt nur 72 Tage. Ende Mai 1871 wurde die Kommune von Regierungstruppen brutal niedergeschlagen. Tausende Kommunarden wurden hingerichtet oder deportiert – ein blutiges Kapitel der französischen Geschichte.
1922: Mahatma Gandhi wird verurteilt
Ein weiteres bedeutendes Ereignis, das mit dem 18. März verbunden ist, ist der Prozess gegen Mahatma Gandhi im Jahr 1922. Der berühmte Anführer des indischen Unabhängigkeitskampfes wurde von den britischen Kolonialherren wegen „Aufwiegelung zum Aufruhr“ zu sechs Jahren Haft verurteilt.
Sein Verbrechen? Er hatte zu zivilem Ungehorsam aufgerufen und gewaltlosen Widerstand gegen die britische Herrschaft organisiert. Gandhi nahm das Urteil mit Gelassenheit auf und bekannte sich offen schuldig – eine seiner berühmtesten Reden hielt er in diesem Prozess: „Ich bin ein gesetzestreuer Mann, aber wenn ein Gesetz unmoralisch ist, dann ist es meine Pflicht, es zu brechen.“
Die Strafe saß er nicht vollständig ab, wurde aber zum Symbol des Widerstands gegen den Kolonialismus. Nur 25 Jahre später führte sein Kampf zur Unabhängigkeit Indiens.
1990: Die erste freie Wahl in der DDR
Ein Datum, das vielen Deutschen noch in Erinnerung ist: Am 18. März 1990 fand in der DDR die erste und einzige wirklich freie Volkskammerwahl statt. Wenige Monate nach dem Fall der Berliner Mauer konnten die Bürger der DDR erstmals ohne staatliche Manipulation ihre politische Zukunft bestimmen.
Das Ergebnis war eindeutig – die „Allianz für Deutschland“, angeführt von der CDU, gewann mit großer Mehrheit. Damit war der Weg zur deutschen Einheit endgültig vorgezeichnet. Wenige Monate später, am 3. Oktober 1990, hörte die DDR auf zu existieren.
Weitere bedeutende Ereignisse am 18. März
Natürlich ist das nicht alles. Der 18. März hat noch viele weitere spannende Momente zu bieten:
- 1314: Der letzte Großmeister des Templerordens, Jacques de Molay, wird in Paris auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Damit endet eine der geheimnisvollsten Ritterorden der Geschichte.
- 1965: Der sowjetische Kosmonaut Alexei Leonow absolviert den ersten Außenbordeinsatz im All – ein Meilenstein in der Raumfahrtgeschichte.
- 2000: In Taiwan gewinnt Chen Shui-bian die Präsidentschaftswahl und beendet damit jahrzehntelange Herrschaft der Kuomintang-Partei.
Ein Tag des Wandels
Revolutionen, Kriege, politische Umbrüche – der 18. März ist ein Datum, das immer wieder Geschichte schrieb. Besonders in Frankreich und Deutschland markiert er Wendepunkte, die das Schicksal ganzer Nationen veränderten.
Wer weiß, was an einem zukünftigen 18. März noch geschehen wird?
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