Tag & Nacht

Der 20. Februar hat in der Weltgeschichte einige markante Spuren hinterlassen. Von politischen Umbrüchen über wissenschaftliche Errungenschaften bis hin zu kulturellen Meilensteinen – dieser Tag steckt voller Ereignisse, die bis heute nachwirken. Besonders in Frankreich spielte er eine Rolle in der bewegten Geschichte des Landes. Doch blicken wir zunächst auf das weltweite Geschehen.

Weltweite Ereignisse am 20. Februar

1547: Edward VI. wird König von England

Nach dem Tod seines Vaters Heinrich VIII. besteigt der neunjährige Edward VI. den englischen Thron. Sein kurzes, von Krankheit gezeichnetes Leben steht ganz im Zeichen der Reformation, die unter seiner Regentschaft weiter voranschreitet. Tatsächlich sind es aber seine Berater, vor allem der Herzog von Somerset, die die Regierungsgeschäfte führen. Edward stirbt mit nur 15 Jahren – eine der tragischsten Episoden der englischen Monarchie.

1872: Der Metropolitan Museum of Art öffnet in New York

Kaum ein Kunstliebhaber kommt an diesem Namen vorbei: Am 20. Februar 1872 öffnet das Metropolitan Museum of Art, kurz „The Met“, in New York seine Pforten. Was damals mit gerade einmal 174 Gemälden begann, ist heute eine der bedeutendsten Kunstsammlungen der Welt. Von ägyptischen Sarkophagen bis zu Meisterwerken van Goghs – das Met ist eine wahre Schatzkammer der Menschheitsgeschichte.

1962: John Glenn umkreist als erster Amerikaner die Erde

Die USA schreiben Raumfahrtgeschichte: Am 20. Februar 1962 startet John Glenn an Bord der „Friendship 7“ und wird zum ersten Amerikaner, der die Erde umkreist. Mit seinem Flug beweist die NASA, dass sie im Wettlauf mit der Sowjetunion mithalten kann. Glenn wird später nicht nur ein nationaler Held, sondern kehrt 1998 – mit 77 Jahren! – noch einmal als Astronaut ins All zurück. Ein wahrhaft außergewöhnliches Leben.

1986: Die Geburtsstunde der Raumstation Mir

Während die NASA noch an ihrer Raumfähre tüftelt, setzen die Sowjets auf eine andere Strategie: die modulare Raumstation. Am 20. Februar 1986 startet das erste Kernmodul der „Mir“ ins All. Über Jahre hinweg ausgebaut, wird die Mir zum Symbol sowjetischer (und später russischer) Raumfahrttechnologie. Fast 15 Jahre umkreist sie die Erde, bevor sie 2001 kontrolliert zum Absturz gebracht wird – ein spektakuläres Ende für eine Ära.

2005: Das Kyoto-Protokoll tritt in Kraft

Nach jahrelangen Diskussionen wird das Kyoto-Protokoll am 20. Februar 2005 offiziell rechtskräftig. Das internationale Abkommen verpflichtet Industrieländer, ihren Ausstoß von Treibhausgasen zu senken – ein Meilenstein im Kampf gegen den Klimawandel. Doch nicht alle ziehen an einem Strang: Die USA verweigern die Ratifizierung, und China, damals noch ein Entwicklungsland, ist nicht gebunden. Ein Abkommen mit Tücken, aber zweifellos ein wichtiger Schritt in der Klimapolitik.

Frankreich und der 20. Februar – Momente des Wandels

Frankreich, das Land der Revolutionen, hat an diesem Datum einige markante Ereignisse erlebt. Besonders in der Neuzeit spielte der 20. Februar wiederholt eine Rolle.

1792: Frankreich bereitet sich auf den Krieg vor

Das revolutionäre Frankreich steht am Rande eines europäischen Krieges. Am 20. Februar 1792 mahnt Außenminister Charles François Dumouriez zur Aufrüstung – ein klares Zeichen, dass der Konflikt mit Österreich und Preußen unausweichlich ist. Nur zwei Monate später erklärt Frankreich tatsächlich den Krieg, und Europa versinkt in eine jahrelange Auseinandersetzung.

1878: Der Tod von Pater Jacques Désiré Laval

Vielleicht weniger bekannt, aber nicht minder bedeutend: Am 20. Februar 1878 stirbt Jacques Désiré Laval, ein französischer Missionar, der auf Mauritius große Anerkennung genießt. Sein Einsatz für die befreiten Sklaven macht ihn zu einer verehrten Figur – bis heute wird er auf der Insel als Heiliger verehrt.

1932: Ein düsteres Kapitel – Die Weltwirtschaftskrise trifft Frankreich

Die Große Depression hat längst Europa erreicht, und am 20. Februar 1932 spüren auch die Franzosen die volle Wucht der Krise. Die Arbeitslosenzahlen steigen, Proteste nehmen zu. Die Regierung sucht verzweifelt nach Lösungen, doch wie fast überall zu dieser Zeit bleibt der Weg aus der Krise mühsam und voller sozialer Spannungen.

1963: Charles de Gaulle und die Annäherung an Deutschland

Ein Jahr nach dem Élysée-Vertrag setzt Charles de Gaulle seine diplomatische Strategie fort. Am 20. Februar 1963 bekräftigt er in einer Rede die Bedeutung der deutsch-französischen Freundschaft. Noch vor zwei Jahrzehnten unvorstellbar – doch nun wächst aus ehemaligen Feinden eine Partnerschaft, die Europa nachhaltig prägen wird.

Ein Datum voller Kontraste

Der 20. Februar zieht sich wie ein roter Faden durch die Geschichte – von Königen über Astronauten bis hin zu Diplomaten. Er zeigt, dass Geschichte nicht in starren Bahnen verläuft, sondern von Menschen, Entscheidungen und oft auch dem Zufall geprägt wird. Wer weiß, welche zukünftigen Ereignisse noch auf diesen Tag fallen?

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