Der 20. März ist ein Tag, an dem sich weltweit bedeutende Ereignisse abgespielt haben. Von politischen Wendepunkten über wissenschaftliche Durchbrüche bis hin zu kulturellen Meilensteinen – die Geschichte hat an diesem Datum einiges zu bieten. Besonders in Frankreich spielte der 20. März mehrfach eine herausragende Rolle. Doch was genau geschah an diesem Tag?
Wichtige Ereignisse weltweit
1602: Gründung der Niederländischen Ostindien-Kompanie
Am 20. März 1602 wurde die Vereenigde Oost-Indische Compagnie (VOC) gegründet. Sie war nicht nur eines der mächtigsten Handelsunternehmen der Weltgeschichte, sondern auch die erste Aktiengesellschaft überhaupt. Mit Handelsmonopolen, eigenen Söldnern und einer mächtigen Flotte dominierte die VOC den Gewürzhandel zwischen Asien und Europa über ein Jahrhundert lang. Doch Macht und Reichtum hatten ihren Preis – Korruption, Kriege und brutale Kolonialpolitik führten 1799 zum Untergang der VOC.
1852: „Onkel Toms Hütte“ wird veröffentlicht
Ein Buch, das die Welt veränderte: Am 20. März 1852 erschien Onkel Toms Hütte von Harriet Beecher Stowe. Der Roman schilderte die Grausamkeit der Sklaverei in den USA und heizte die Debatte zwischen Nord- und Südstaaten weiter an. Es heißt, als Abraham Lincoln die Autorin später traf, habe er gesagt: „Also, Sie sind die kleine Frau, die diesen großen Krieg ausgelöst hat.“ Eine Anekdote, die die enorme Wirkung dieses Buches unterstreicht.
1916: Erster Luftangriff auf Paris im Ersten Weltkrieg
Der 20. März 1916 markierte einen Wendepunkt in der Kriegsführung. Deutsche Zeppeline bombardierten Paris – ein Angriff aus der Luft, der die Menschen in Angst und Schrecken versetzte. Die Vorstellung, dass der Krieg nun nicht mehr nur an der Front, sondern auch in den Städten tobte, schockierte die Bevölkerung.
2003: Ultimatum an Saddam Hussein
Ein düsterer Moment der Weltgeschichte: Am 20. März 2003 lief das Ultimatum von US-Präsident George W. Bush an Saddam Hussein ab. Wenige Stunden später begann die Invasion des Irak. Der Krieg, der mit dem Versprechen gestartet wurde, Massenvernichtungswaffen zu finden, hinterließ ein destabilisiertes Land und Millionen von Vertriebenen.
Der 20. März in der französischen Geschichte
1800: Napoleon reorganisiert Frankreichs Verwaltung
Nach der Französischen Revolution war Frankreich in einem Chaos aus politischen Umbrüchen und wirtschaftlicher Unsicherheit gefangen. Doch am 20. März 1800 setzte Napoleon Bonaparte einen entscheidenden Schritt in Richtung Stabilität: Er reformierte die Verwaltung des Landes und führte die Präfekturen ein – ein System, das bis heute besteht. Mit diesem zentralisierten Verwaltungsapparat legte er den Grundstein für das moderne Frankreich.
1815: Napoleons triumphale Rückkehr nach Paris
Napoleon ist zurück! Nach seiner Flucht von der Insel Elba marschierte er mit einer wachsenden Armee auf Paris zu. Am 20. März 1815 erreichte er die französische Hauptstadt – ohne einen einzigen Schuss abzugeben. König Ludwig XVIII. hatte das Weite gesucht, und die Bevölkerung empfing Napoleon begeistert. Damit begann die Herrschaft der Hundert Tage, die jedoch nur bis zur Niederlage in Waterloo im Juni desselben Jahres andauerte.
1856: Beginn des Pariser Kongresses
Der Pariser Kongress, der am 20. März 1856 begann, brachte das offizielle Ende des Krimkriegs. Frankreich, Großbritannien, das Osmanische Reich und Sardinien hatten Russland besiegt und nun wurde über die Friedensbedingungen verhandelt. Das Ergebnis? Russland musste Gebiete abtreten, das Schwarze Meer wurde entmilitarisiert – und Frankreichs diplomatischer Einfluss wuchs erheblich.
1974: Attentat auf Präsident Pompidou verhindert
Am 20. März 1974 wurde in Paris ein Mordanschlag auf den französischen Präsidenten Georges Pompidou vereitelt. Eine rechtsradikale Gruppe hatte einen Anschlag geplant, der jedoch in letzter Minute verhindert wurde.
Ein Tag voller Wendepunkte
Ob Napoleon, die Kolonialmächte oder literarische Revolutionen – der 20. März ist ein Datum voller Umbrüche. Während die Niederländische Ostindien-Kompanie die Weltwirtschaft des 17. Jahrhunderts prägte, erschütterte Harriet Beecher Stowes Roman die amerikanische Gesellschaft. Und in Frankreich? Da kam Napoleon an diesem Tag mit großem Pomp zurück nach Paris – nur um wenige Monate später endgültig zu scheitern.
Die Geschichte ist voller Ironie, oder?
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