Nach dem historischen Hochwasser in der Bretagne beginnt in den betroffenen Gemeinden die mühsame Aufräumarbeit. In Saint-Nicolas-de-Redon und Redon (Ille-et-Vilaine) zeigen sich nach dem Rückgang der Wassermassen nun die verheerenden Schäden. Bewohner stehen vor der schwierigen Aufgabe, ihre zerstörten Häuser wieder bewohnbar zu machen – ein Prozess, der Wochen dauern könnte.
Das Wasser ist weg – die Zerstörung bleibt
„Hier stand das Wasser 90 Zentimeter hoch“, erzählt eine Bewohnerin von Saint-Nicolas-de-Redon, während sie fassungslos in ihrem verwüsteten Zuhause steht. Die Flut hat ihr gesamtes Hab und Gut zerstört. „Als alles unter Wasser stand, war es schlimm – aber jetzt zu sehen, was davon übrig ist, macht es noch schwerer.“ Schränke, Möbel, Elektrogeräte – alles unbrauchbar, überzogen von einer Schicht aus Schlamm und Feuchtigkeit.
Doch nicht nur in den Häusern sind die Schäden immens. Straßen sind beschädigt, Gärten verwüstet, und auch kleine Geschäfte und Betriebe kämpfen mit den Folgen der Katastrophe.
Freiwillige helfen den Betroffenen
Während viele Bewohner kaum wissen, wo sie mit dem Aufräumen beginnen sollen, bekommen sie Unterstützung von zahlreichen Helfern. Freiwillige der Zivil- und Katastrophenschutzorganisationen sind vor Ort, um Schutt zu beseitigen, beschädigte Möbel aus den Häusern zu tragen und den Menschen Hoffnung zu geben. Eine unbezahlbare Hilfe für diejenigen, die erschöpft und emotional angeschlagen sind.
Viele Menschen hatten nicht mit einer solchen Flut gerechnet – jetzt müssen sie sich mit Versicherungen auseinandersetzen, Schäden dokumentieren und auf finanzielle Unterstützung hoffen.
Ein Funken Normalität kehrt zurück
Während in vielen Straßenzügen noch das Chaos herrscht, gibt es in Redon einen kleinen Lichtblick: Der Wochenmarkt unter den historischen Hallen hat wieder geöffnet. Nach Tagen voller Unsicherheit und Verluste bedeutet das für viele Bewohner ein Stück Normalität. „Endlich können wir wieder frische Produkte kaufen und uns mit den Nachbarn austauschen“, sagt eine Marktfrau erleichtert.
Doch bis die am schwersten betroffenen Menschen in ihr gewohntes Leben zurückkehren können, wird es noch lange dauern. Experten schätzen, dass die Wiederherstellung der Infrastruktur, die Trocknung der Häuser und die Reparaturen mehrere Wochen, wenn nicht Monate in Anspruch nehmen werden.
Wie geht es weiter?
Die Flut von Januar wird als eine der schlimmsten in der Region in Erinnerung bleiben. Viele fragen sich, wie sie sich in Zukunft besser vor solchen Katastrophen schützen können. Müssen Deiche verstärkt werden? Braucht es neue städtische Baupläne, um Überschwemmungen zu verhindern? Oder ist es einfach eine Folge des Klimawandels, mit der man lernen muss zu leben?
Eines ist sicher: Die Menschen in der Bretagne haben einmal mehr ihren Zusammenhalt und ihre Widerstandskraft bewiesen. Doch die nächsten Wochen werden für viele zur echten Bewährungsprobe.
Autor: C.H.
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