Tag & Nacht

Nachdem er 79 Jahre lang geschwiegen hatte, enthüllte Edmond Réveil bei einem Treffen mit der Association nationale des anciens combattants sein grösstes Geheimnis: die Erschießung von etwa 40 deutschen Wehrmachtssoldaten und einer Gestapofrau im Juni 44 durch Widerstandskämpfer in der Corrèze.

Mit 98 Jahren beschloss Edmond Réveil, ein ehemaliger französischer Widerstandskämpfer, zu sprechen, solange er es noch kann. Im Juni 1944 musste er als 18-Jähriger mit ansehen, wie seine Gruppe von Maquisards (Resistance) die gefangenen deutschen Soldaten hinrichtete. „Die Welt muss wissen, was passiert ist. Es ist eine historische Wahrheit“, sagt er heute. „Das Ereignis ist nicht glorreich, weil man nicht das Recht hatte, Gefangene zu töten“.

In einem Massengrab verscharrt
Die Hinrichtung wurde von den Widerstandskämpfern verübt, nachdem die deutsche Armee in der Region Massaker in Tulle (Corrèze) und Oradour-sur-Glane (Haute-Vienne) verübt hatte. „Sie bekamen den Befehl, sie zu töten, und der Hauptmann, der uns befehligte, weinte, als er es ihnen mitteilte. Er sprach mit jedem von ihnen einzeln, denn er war Elsässer und sprach sehr gut Deutsch“, erinnerte sich Edmond Réveil. Im Wald wurde ein Massengrab ausgehoben. Die deutschen Soldaten wurden dort in aller Eile beerdigt. Das Amt für Kriegsveteranen kündigte nach dieser Aussage an, den Wald zu durchsuchen, um den Soldaten fast 80 Jahre danach eine ordentliche Grabstätte zu bereiten.


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