Mit weniger als 80 Tagen bis zur Präsidentschaftswahl 2024 brodelt die politische Landschaft der USA – und es gibt viel zu beobachten.
Harris bringt die Demokraten in Schwung
Am zweiten Tag des Demokratischen Parteitags stand Kamala Harris, die amtierende Vizepräsidentin und Präsidentschaftskandidatin, im Rampenlicht. Gemeinsam mit ihrem Vize-Kandidaten, dem Gouverneur von Minnesota, Tim Walz, sammelte sie Unterstützung in Milwaukee, Wisconsin, wo kürzlich der republikanische Parteitag stattfand. „Das ist eine Kampagne, die von den Menschen getragen wird“, rief Harris der jubelnden Menge zu, die sie auf Bildschirmen in der gesamten Arena in Chicago verfolgte. Sie versprach: „Gemeinsam werden wir einen neuen Weg einschlagen.“
Eine der zentralen Botschaften des Abends war Einheit – selbst Bernie Sanders, der 2016 noch für Spannungen sorgte, zeigte sich diesmal solidarisch. Das hat Gewicht, besonders in einem Wahlkampf, der oft von internen Konflikten geprägt ist.
Trumps Antwort: Angriff mit Kriminalitätsdebatte
Donald Trump, der republikanische Herausforderer, ließ sich nicht lumpen. In Howell, Michigan, nur etwa eine Stunde von Detroit entfernt, sprach er über Kriminalität und öffentliche Sicherheit – ein Thema, das bei seiner Anhängerschaft gut ankommt. Doch seine Wahl des Ortes stieß auf Kritik, da Howell in der Vergangenheit mit weißen Vorherrschaftsgruppen in Verbindung gebracht wurde. Die Harris-Kampagne ließ dies nicht unkommentiert und nutzte die Gelegenheit, um Trumps Vergangenheit und seine Verbindungen zu solchen Gruppen erneut ins Rampenlicht zu rücken.
Schwierige Verhandlungen im Nahen Osten
Während sich die USA auf die Wahl vorbereiten, bleibt die Situation im Nahen Osten angespannt. Ein von den USA unterstützter Waffenstillstandsvorschlag für den Gazastreifen stößt auf Widerstand. Obwohl Israel zugestimmt hat, zögert die Hamas noch, was den Weg zu einem dauerhaften Frieden weiter erschwert. Die Verhandlungen sind im Gange, aber die Uneinigkeit über wesentliche Punkte bleibt – ein Problem, das nicht so schnell gelöst sein wird.
Zelensky fordert mehr Unterstützung von den westlichen Verbündeten
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj nutzt den jüngsten militärischen Erfolg seines Landes in Russland, um die westlichen Verbündeten zu drängen, ihre Einschränkungen bei der Lieferung von Langstreckenwaffen aufzuheben. Selenskyj argumentiert, dass die bisherigen „roten Linien“ gegenüber Russland angesichts der schwächelnden Reaktion Moskaus überholt seien und die Welt die Illusion von Russlands Macht ablegen sollte. Eine mutige Forderung, die die geopolitische Lage weiter verändern könnte.
Weitere Nachrichten im Überblick
- Italien: Taucher setzen ihre Suche nach sechs Passagieren fort, darunter ein britischer Software-Mogul und seine Tochter, die nach dem Sinken einer Yacht vermisst werden.
- U.S.-Nuklearstrategie: Präsident Biden genehmigte einen streng geheimen Nuklearplan, der Amerikas Abschreckungsstrategie auf die rapide Expansion des chinesischen Nukleararsenals ausrichtet.
- Elektrofahrzeuge: Die EU schlägt eine zusätzliche Abgabe von 9 % auf Tesla-Fahrzeuge vor, die aus China importiert werden – andere Autohersteller könnten sogar noch härter getroffen werden.
- Boeing: Das Unternehmen stoppt Testflüge des 777-9, nachdem Probleme mit einem Schlüsselbauteil entdeckt wurden – eine weitere Verzögerung für das ohnehin verspätete Modell.
- Wetter: Tropisches Tief Jongdari nähert sich Südkorea und bringt schwere Regenfälle und starke Winde mit sich.
- Pakistan: Die Internetgeschwindigkeiten in dem Land sind drastisch gesunken, was Befürchtungen aufkommen lässt, dass die Behörden Technologien einführen, um das Online-Verhalten zu überwachen.
- Kenia: Die Behörden suchen nach einem Mann, der nach dem Vorwurf, Dutzende Frauen getötet zu haben, aus der Haft entkommen ist.
- Mexiko: Bundesrichter streiken gegen Präsident Andrés Manuel López Obradors geplante Reform des Justizsystems.
- Rettungsaktion: Eine Frau wurde in den Bergen Colorados gerettet, nachdem sie an einer geführten spirituellen „Suche“ teilgenommen hatte, bei der den Teilnehmern geraten wurde, auf Essen und Handys zu verzichten.
Die kommenden Wochen werden entscheidend sein – für die USA, aber auch für den Rest der Welt. Bleiben wir gespannt, welche Wendungen uns noch erwarten.
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