Tag & Nacht




Der israelische Außenminister erklärte gestern, es gebe „einige positive Signale“ im von den USA geführten Bemühen, intensive Waffenstillstandsverhandlungen mit der Hamas wieder aufzunehmen. Israel, so fügte er hinzu, wolle die Gespräche „so schnell wie möglich“ fortsetzen.

Außenminister Gideon Saar äußerte sich einen Tag nachdem Präsident Trump erklärt hatte, Israel habe „Bedingungen akzeptiert, um einen 60-tägigen Waffenstillstand im Gazastreifen abzuschließen“ – ein Vorschlag, der die meisten der letzten Geiseln befreien soll, die weiterhin im Gaza-Streifen von der Hamas festgehalten werden. Saar sagte, Ziel sei es, bald „Proximity Talks“ zu beginnen, also indirekte Verhandlungen mit Vermittlung, um die Details einer Vereinbarung auszuarbeiten. Hamas teilte mit, man prüfe den US-gestützten Vorschlag.

Die genauen Bedingungen des US-Vorschlags blieben unklar, doch Insider beider Seiten erklärten, das Abkommen sehe vor, dass 10 der verbleibenden lebenden Geiseln freigelassen sowie 18 Leichen von der Terrororganisation Hamas zurückgegeben würden – im Austausch gegen palästinensische Gefangene.

Kontext: Die Hoffnung auf neue Gesprächen entsteht, während Premierminister Benjamin Netanjahu sich auf ein Treffen mit Trump nächste Woche in Washington vorbereitet.

Iran: Während das Land seine Zusammenarbeit mit UN-Atominspekteuren aussetzte, veröffentlichte das Pentagon eine neue Einschätzung darüber, wie sehr die US-amerikanischen und israelischen Bombardierungen das iranische Atomprogramm zurückgeworfen haben.

Sean Combs vom Vorwurf des Sexhandels freigesprochen

Der Musikmogul Sean Combs wurde zwar wegen zweier Anklagepunkte der Förderung von Prostitution verurteilt, jedoch vom Vorwurf des Sexhandels und der Verschwörung zur Bildung einer kriminellen Vereinigung – den beiden schwerwiegendsten Anklagen – freigesprochen.

Das Urteil gilt als Teilsieg für Combs, dem eine mögliche lebenslange Haftstrafe gedroht hatte. Für die beiden Prostitutions-Anklagepunkte drohen ihm jeweils bis zu zehn Jahre Gefängnis, doch die endgültige Strafe liegt im Ermessen des Richters. Combs wurde bis zur noch nicht terminierten Urteilsverkündung erneut in Haft genommen, der Richter verweigerte eine Freilassung auf Kaution.

Während des achtwöchigen Prozesses in Manhattan hörten die Geschworenen von Combs’ exzessivem Drogenkonsum und gewalttätigen Übergriffen auf zwei ehemalige Freundinnen, Casandra Ventura und eine Frau, die als „Jane“ aussagte. Die Staatsanwaltschaft warf ihm vor, die Frauen zu „Freak-Offs“ gezwungen zu haben – ausgedehnten Sex-Sessions mit männlichen Prostituierten.

Am Dienstag konnten sich die Geschworenen bei den Anklagepunkten bezüglich einer kriminellen Verschwörung nicht einigen, woraufhin der Richter sie anwies, weiter zu beraten. Gestern verkündeten sie, dass sie Combs in diesem Punkt freisprechen. Zudem sahen sie es nicht als erwiesen an, dass die Frauen zu den Sex-Marathons gezwungen wurden, die im Zentrum des Verfahrens standen.

Waffenlieferungs-Stopp bestätigt Zweifel an US-Unterstützung für die Ukraine

Die Ukraine bestellte gestern einen ranghohen US-Diplomaten in Kiew ein, um eine Erklärung zu erhalten, nachdem die Trump-Regierung angekündigt hatte, einige Waffenlieferungen auszusetzen. Betroffen sind unter anderem Flugabwehr-Interceptor-Raketen sowie präzisionsgelenkte Bomben und Raketen.

Offiziell wurde die Entscheidung mit schrumpfenden US-Beständen begründet, doch eine andere Botschaft scheint deutlich zu werden: Washington zieht sich zunehmend aus dem Krieg zurück.

Der Zeitpunkt könnte ungünstiger kaum sein. Russland attackiert das Land fast täglich sehr heftigen mit Angriffen, die darauf abzielen, die Luftabwehr zu durchbrechen. Drohnenangriffe werden oft von ballistischen Raketen gefolgt, die nur von US-gelieferten Patriot-Systemen abgefangen werden können.

Laut Pentagon ist die Entscheidung Teil einer umfassenderen weltweiten Überprüfung, wohin das Verteidigungsministerium solche Waffensysteme liefert.

WEITERE TOP-NACHRICHTEN

Dalai Lama: Zu seinem 90. Geburtstag in diesem Monats erklärte der tibetische spirituelle Führer, China habe kein Mitspracherecht bei der Wahl seines Nachfolgers.

USA: Trumps wichtiges Gesetzesvorhaben stößt im Repräsentantenhaus auf den Widerstand einiger Republikaner, was den Zeitplan für eine endgültige Abstimmung ungewiss macht.

Klima: Rückschlag für den Klimaschutz: Ein Satellit, der Methanemissionen von Öl- und Gasstandorten weltweit maß, ging verloren.

Europa: Hitzewarnungen in vielen EU-Ländern werfen eine drängende Frage auf: Wie heiß ist zu heiß zum Arbeiten?

Russland: Der Tod zweier Brüder aus Aserbaidschan in russischem Gewahrsam vertieft die diplomatische Krise zwischen den einstigen Verbündeten.

Japan: Mehr als 800 kleine Erdbeben erschütterten in den letzten zwei Wochen die Tokara-Inseln.

Nordkorea: Bei einer im Staatsfernsehen übertragenen Veranstaltung gedachte Kim Jong-un nordkoreanischer Soldaten, die im Krieg Russlands gegen die Ukraine getötet wurden.

Wirtschaft & Finanzen

Tesla: Die weltweiten Fahrzeugverkäufe des Unternehmens brachen auch im zweiten Quartal 2025 stark ein. CEO Elon Musk legt den Fokus insbesondere auf selbstfahrende Autos.

Großbritannien: Das Pfund fiel, nachdem Premierminister Keir Starmer sich weigerte, zu garantieren, dass die Finanzministerin im Amt bleibt.

Vietnam: Trump erklärte, im Rahmen eines Handelsabkommens mit Vietnam würden einige US-Zölle abgebaut, während Vietnam seinen Markt für US-Produkte öffnet.

Japan: Die Verhandlungen zwischen den USA und Japan über ein Zollabkommen stecken fest. Einige Handelsexperten vermuten, Japan habe Trumps Frustration über Tokios Politik unterschätzt.

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