Tag & Nacht




Am ersten Tag des Republikanischen Nationalkonvents überraschte Donald Trump mit der Bekanntgabe seines Vizepräsidentschaftskandidaten: J.D. Vance, ein 39-jähriger Senator und ehemaliger Marine-Soldat. Dieser hat sich in den letzten Jahren von einem scharfen Kritiker zu einem der treuesten Verbündeten des ehemaligen Präsidenten entwickelt.

Wer ist J.D. Vance?

Vance, ein ambitionierter Ideologe und rechter Hardliner, genießt das Rampenlicht und versteht es, Spender zu mobilisieren. Als lautstarker Gegner der US-Hilfe für die Ukraine führte er eine erfolglose Kampagne im Senat an, um ein 60-Milliarden-Dollar-Paket zu blockieren. Sollte Trump eine zweite Amtszeit gewinnen, könnte Vance als sein potenzieller Nachfolger positioniert werden.

Trumps Auftritt beim Konvent

Der ehemalige Präsident, mit einem bandagierten rechten Ohr, trat erstmals öffentlich auf, seit ein Attentäter versuchte, ihn am Samstagabend zu töten. Die Menge beim Konvent jubelte ihm zu und rief „fight, fight“.

Das Attentat

Der Attentäter, Thomas Crooks, wurde von ehemaligen Klassenkameraden als intelligent, aber einsam beschrieben. Das FBI hat Zugang zu seinem Telefon erhalten, aber es ist noch unklar, ob es nützliche Hinweise zum Motiv liefern kann.

Der Fall der geheimen Dokumente

In einer überraschenden Entscheidung wies Bundesrichterin Aileen Cannon alle Anklagen gegen Trump im Zusammenhang mit der Handhabung geheimer Dokumente ab. Sie entschied, dass der Sonderermittler, der die Anklage erhoben hatte, verfassungswidrig ernannt wurde. Diese Entscheidung wirft seit 25 Jahre etablierte Verfahren des US-Justizministeriums über den Haufen.

Bei den Demokraten: „Die Stimmung ist düster“

Viele Demokraten zeigen sich besorgt über die Chancen von Präsident Biden bei der Präsidentschaftswahl im November. Sie sind uneinig darüber, wie sie mit ihrem geschwächten Kandidaten in einem chaotischen politischen Umfeld umgehen sollen, sagen Insider.

Der versuchte Mordanschlag auf Trump hat die Strategie von Bidens Wahlkampagne durcheinandergebracht, die Trump als große Bedrohung für die amerikanische Demokratie darzustellen versucht hatte. Trumps Reaktion auf den Anschlag – die erhobene Faust und das blutige Gesicht – brachte die Demokraten und Biden noch stärker ins Hintertreffen.

Die Umfragen nach Bidens desaströsem Debattenauftritt im letzten Monat brachten gemischte Resultate. Neuesten Umfragen der New York Times/Siena College zeigen Biden hinter Trump in Pennsylvania und nur knapp vorne in Virginia, zwei entscheidende Bundesstaaten. Bisher gibt es wenig Hinweise darauf, wie sich der Anschlag auf Trump auf das Rennen um die Präsidentschaft ausgewirkt haben könnte.

In einem Fernsehinterview sagte der Präsident, es sei „ein Fehler“ gewesen, letzte Woche zu sagen, er wolle Trump ins „Fadenkreuz“ nehmen. Der Anschlag hat Fragen aufgeworfen, wie weit Sprache in einem hitzigen Wahlkampf gehen darf.

Gespräche über einen israelischen Rückzug von der Gaza-Ägypten-Grenze

Israel und Ägypten haben über einen möglichen Abzug israelischer Soldaten von der Grenze zu Gaza gesprochen, sagen israelische Beamte. Dies könnte ein Haupthindernis für einen Waffenstillstand mit der Hamas nach mehr als neun Monaten Krieg im Gazastreifen beseitigen.

Die Verhandlungen über einen Waffenstillstand scheinen in den letzten Tagen wieder an Schwung gewonnen zu haben, aber es gibt noch offene Streitpunkte. Einer betrifft die Dauer des Waffenstillstands: Die Hamas fordert, dass er dauerhaft sein soll, während Israel nur einen temporären Waffenstillstand will. Die Hamas fordert zudem einen israelischen Rückzug aus Gebieten an der Grenze zu Ägypten.

Das israelische Militär übernahm im Mai und Juni die Kontrolle über die südliche Grenze Gazas und verdrängte die Hamas von einer strategisch wichtigen Achse, über die Waffen und Vorräte nach Gaza geschmuggelt wurden. Diese Übernahme hat auch die Beziehungen Israels zu Ägypten belastet.

Weitere Top-Nachrichten

  • Ukraine: Russische Truppen drangen in das südukrainische Dorf Urozhaine vor, was einen der jüngsten langsamen, aber stetigen Vorstöße darstellt.
  • Russland: Ein Moskauer Gericht verurteilte in Abwesenheit Masha Gessen, eine russisch-amerikanische Journalistin und Autorin der New York Times, zu acht Jahren Gefängnis wegen Äußerungen über das russische Militär.
  • Jay Slater: Die spanischen Behörden gaben bekannt, dass sie die Überreste eines jungen Mannes auf der Insel Teneriffa gefunden haben, in dem Gebiet, in dem ein britischer Teenager letzten Monat verschwand.
  • Pakistan: Die Regierung kündigte an, die Partei des inhaftierten ehemaligen Premierministers Imran Khan zu verbieten.
  • Nepal: K.P. Sharma Oli, der Führer der größten kommunistischen Partei des Landes, trat sein Amt als Premierminister an.
  • Großbritannien: Nach einer zweitägigen Fahndung wurde ein 34-jähriger Mann verhaftet und des Mordes angeklagt, nachdem in Bristol menschliche Überreste in Koffern gefunden wurden.

Afrika

  • Gambia: In einer Kehrtwende stimmte das westafrikanische Land dafür, ein Verbot der weiblichen Genitalverstümmelung aufrechtzuerhalten.
  • Kenia: Die Polizei verhaftete einen Mann, der gestanden haben soll, 42 Frauen getötet zu haben.
  • Ruanda: Präsident Paul Kagame wird wohl als Sieger den gestrigen Wahlen hervorgehen. Oppositionsmitglieder behaupten, sie seien belästigt, inhaftiert und geschlagen worden.
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