Bis zum 18. November lädt das Jean Cocteau-Museum in Menton zu einer faszinierenden Ausstellung ein, die den Übergang des Poeten Jean Cocteau zum Regisseur beleuchtet. Es ist eine Gelegenheit, in die Welt einiger „monstres sacrés“ einzutauchen, die ihm nahe standen und mit ihm zusammenarbeiteten.
Die Bastion de Menton, ein kleiner, aber bedeutender Teil des Vermächtnisses von Jean Cocteau, bleibt ein zentraler Anlaufpunkt für alle, die sein Werk erkunden möchten. Gegen Ende seines Lebens wurde die Bastion zu einem symbolischen Ort für Cocteau, an dem er die Gestaltung und Dekoration bis ins kleinste Detail überwachte.
Ein intimes Theatererlebnis
Im Inneren der Bastion, oben auf einer schmalen Treppe, erwartet die Besucher ein wahres Juwel: das intime Theater von Jean Cocteau. Hier fühlt man sich in die frühen Jahre des 20. Jahrhunderts zurückversetzt, als ein junger Mann von gerade einmal 20 Jahren seine ersten Schritte in der Kunstwelt machte.
Cocteau war zunächst nur als Dichter bekannt, doch in den 1910er Jahren änderte sich sein Leben dramatisch. Durch den Kontakt mit den mondänen Salons der Pariser Gesellschaft begann er, sich einen Namen zu machen. Und dann kam die entscheidende Begegnung – die Freundschaft mit Sergei Diaghilev, dem Gründer der Ballets Russes. Diese Verbindung öffnete Cocteau die Türen zu einer neuen Welt: dem Theater, dem Ballett und dem Vaudeville – einer Frühform des französischen Schlagers.
Der Weg zur Berühmtheit
Cocteaus Freundeskreis wuchs und umfasste bald Namen, die heute Legenden sind: Pablo Picasso, Charles Trenet, Gilbert Bécaud und natürlich Jean Marais, sein langjähriger Begleiter und Muse. Aber auch die enge Zusammenarbeit mit Édith Piaf überrascht viele – wie etwa einen Besucher, der erstaunt bemerkte: „Ich wusste nicht, dass er Édith Piaf so nahestand. Ich wusste, dass sie Zeitgenossen waren, aber nicht, dass sie so eng zusammengearbeitet haben.“
Cocteaus Werke, darunter „Les Mariés de la tour Eiffel“, „Le Bel Indifférent“ und „Les Parents terribles“, haben bis heute einen festen Platz in der französischen Kultur. Doch es sind nicht nur die Werke, die faszinieren – es ist auch der Mensch Cocteau, der durch seine Freundschaften und seine Kreativität ein Netz spannender Beziehungen gesponnen hat.
Ein universelles Genie
Die Ausstellung zieht nicht nur Franzosen in ihren Bann. Auch internationale Besucher, wie eine Touristin aus Kanada, zeigen sich beeindruckt: „Wir kannten Cocteau vorher nicht, aber jetzt wissen wir, dass er ein wichtiger Teil der französischen Kultur ist. Besonders interessant fanden wir die Illustrationen in Verbindung mit den Filmen – sie wirken sehr authentisch.“
Jean Cocteau war nicht nur ein Künstler, sondern ein Bindeglied zwischen verschiedenen Welten. Seine Freundschaften mit anderen Künstlern und seine Fähigkeit, verschiedene Kunstformen zu verbinden, machten ihn zu einer Schlüsselfigur in der französischen Kultur. Diese Ausstellung im Bastion de Menton bietet einen tiefen Einblick in seine Welt und zeigt, wie eng sein Leben mit den „monstres sacrés“ der damaligen Zeit verwoben war.
Wer sich für das kreative Erbe eines der vielseitigsten Künstler des 20. Jahrhunderts interessiert, sollte diese Gelegenheit nicht verpassen – ein Besuch im Bastion de Menton lässt die Epoche von Cocteau und seinen Weggefährten lebendig werden.
Von seinen Begegnungen bleiben die Früchte seiner Zusammenarbeit, die im Cocteau-Museum in der Bastion von Menton zu sehen sind, wo die Ausstellung bis zum 18. November 2024 zum Preis von 5 Euro (voller Preis) zu sehen ist.
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