Jimmy Carter, der von 1977 bis 1981 als 39. Präsident der Vereinigten Staaten amtierte, verstarb gestern in seinem Haus in Plains, Georgia. Mit 100 Jahren war er der am längsten lebende Präsident in der Geschichte der USA.
Carter, der sein Leben lang Landwirt war, arbeitete noch bis in seine 90er Jahre hinein mit seinen Händen und baute Häuser für Bedürftige. Er wuchs auf einer Erdnussfarm auf, diente in der Marine und war Gouverneur von Georgia, bevor er 1976 gemeinsam mit seinem Vizepräsidentschaftskandidaten Walter Mondale die Präsidentschaftswahl gewann. Er sicherte sich 50,1 Prozent der Stimmen und 297 Wahlmännerstimmen.
Sein Tod markiert die erste Präsidentschaftsbeerdigung seit 2018. Solche Anlässe führen traditionell zu einer vorübergehenden Pause in den politischen Auseinandersetzungen der USA, während sich die führenden Persönlichkeiten des Landes zusammenfinden, um einem ehemaligen Präsidenten die letzte Ehre zu erweisen.
Karriere nach der Präsidentschaft:
Carter verlor 1980 die Wiederwahl gegen Ronald Reagan und schied als einer der damals unpopulärsten Präsidenten der modernen Geschichte aus dem Amt. Doch anstatt sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen oder auf wirtschaftliche Vorteile zu setzen, gründete er das Carter Center, das sich für Frieden, den Kampf gegen Krankheiten und soziale Ungerechtigkeit einsetzt. 2002 wurde er mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
179 Tote bei Flugzeugabsturz in Südkorea
Ein Passagierflugzeug ist gestern Morgen bei der Landung an einem Flughafen in Südkorea abgestürzt. Dabei kamen 179 der 181 Menschen an Bord ums Leben, wie Behörden mitteilten. Es handelt sich um das schwerste Luftfahrtunglück mit einer südkoreanischen Fluggesellschaft seit fast drei Jahrzehnten.
Die Maschine, eine Boeing 737-800, wurde von Jeju Air betrieben und war von Bangkok gestartet. Sie stürzte beim Landeanflug auf den Muan International Airport im Südwesten Südkoreas gegen 9 Uhr Ortszeit ab. Zwei Besatzungsmitglieder konnten aus dem hinteren Teil des Flugzeugs gerettet werden, doch bis gestern Abend wurden alle anderen Passagiere und Besatzungsmitglieder tot geborgen.
Die Behörden untersuchen die Ursache des Unglücks, einschließlich der Frage, warum das Fahrwerk des Flugzeugs offenbar nicht funktionierte. Auch ein möglicher Vogelschlag oder schlechtes Wetter werden als Faktoren geprüft.
Houthi-Angriffe auf Israel nehmen zu
Die Houthi-Miliz, die von Iran unterstützt wird, als Verbündete der Hamas gilt und weite Teile des Nordens des Jemen kontrolliert, hat ihre Angriffe auf Israel zuletzt verstärkt. In der vergangenen Woche hat die Gruppe fast jede Nacht ballistische Raketen in Richtung Israel abgefeuert. Dies löste Sirenen aus und zwang viele Israelis, in ihren Schlafanzügen in Schutzräume zu flüchten.
Analysten zufolge hat Israel Schwierigkeiten, diese Angriffe zu stoppen, da es an präzisen Informationen über den Aufenthaltsort der Anführer und Waffenlager der Houthis mangelt. Die Miliz zeigte sich von Israels Vergeltungsangriffen – am Donnerstag fand die vierte und bislang gewagteste Welle von Luftschlägen im Jemen statt – unbeeindruckt.
Weitere Top-Nachrichten
Kasachstan:
Der Präsident von Aserbaidschan hat Russland aufgefordert, die Verantwortung für den Absturz eines Passagierflugzeugs der Azerbaijan Airlines in der vergangenen Woche zu übernehmen.
Myanmar:
Die muslimische Rohingya-Minderheit, die seit Langem von der Militärregierung verfolgt wird, sieht sich nun auch Angriffen von pro-demokratischen Rebellen ausgesetzt.
Georgien:
Das Land hat einen ehemaligen Fußballstar, der ein konservativer Kritiker des Westens ist, als Präsidenten vereidigt.
Ukraine:
Während Russland im Osten der Ukraine weiter vorrückt, evakuieren spezialisierte Polizeieinheiten weiterhin die verbliebenen Bewohner aus den Frontgebieten – meist ältere, behinderte oder arme Menschen.
Russland:
Marc Fogel, ein amerikanischer Lehrer, der in Russland eine 14-jährige Haftstrafe verbüßt, wurde von der US-Regierung als „unrechtmäßig inhaftiert“ eingestuft, wie das Außenministerium mitteilte.
Rohstoffe:
Die Großhandelspreise für Kaffee haben ein 50-Jahres-Hoch erreicht, was auf extreme Wetterbedingungen und eine weltweit gestiegene Nachfrage zurückzuführen ist.
Kenia:
Eine Untergrundkirche in Nairobi, die von LGBTQ-Personen geleitet und besucht wird, musste in den vergangenen zehn Jahren zehnmal ihren Standort wechseln. Trotz dieser Herausforderungen bleibt sie ein Zufluchtsort.
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