Tag & Nacht

Am Dienstag, dem 21. Mai, steht der öffentliche Nahverkehr in der Île-de-France vor erheblichen Herausforderungen. Grund ist ein groß angelegter Streik der SNCF-Mitarbeiter, die bessere Arbeitsbedingungen und eine Aufwertung der Prämien für die Zusatzarbeit während der Olympischen Spiele in Paris 2024 fordern. Die Gewerkschaften SUD-Rail und CGT-Cheminots haben zu einem umfassenden Streik aufgerufen, der als „Journée Noire“ angekündigt ist.

Betroffene Linien und erwartete Störungen

Die SNCF hat bereits letzte Woche mitgeteilt, dass der Streik erhebliche Auswirkungen auf den Verkehr in der Region und in Paris haben wird. Die detaillierten Prognosen, die am Montagnachmittag veröffentlicht wurden, bestätigen eine starke Beeinträchtigung des Zugverkehrs.

RER A: Auf den Zweigen Cergy und Poissy wird nur jeder zweite Zug verkehren.

RER B: Im nördlichen Teil der Linie fährt jeder zweite Zug, im südlichen Teil zwei von drei Zügen. Die Interconnexion bleibt erhalten, sodass kein Umsteigen an der Gare-du-Nord erforderlich ist.

Linie P: Hier fährt auf allen Zweigen jeder zweite Zug, außer auf den Strecken nach La Ferté-Milon und Crécy-la-Chapelle, wo Busse als Ersatz dienen.

RER C: In der Hauptverkehrszeit verkehren zwei von fünf Zügen. Zwischen 6 und 10 Uhr sowie von 16 bis 20 Uhr fahren Züge alle 15 bis 30 Minuten. Außerhalb dieser Zeiten fährt stündlich ein Zug zwischen Paris-Austerlitz und Brétigny-sur-Orge. Es gibt keine Züge zwischen Paris-Austerlitz und Invalides, Choisy-le-Roi und Massy-Palaiseau sowie Ermont-Eaubonne und Pontoise. Bestimmte Stationen, wie Avenue-du-Président-Kennedy und Versailles-Rive Gauche, werden nicht bedient.

Linie V: Hier fährt in der Hauptverkehrszeit stündlich ein Zug zwischen Versailles-Chantiers und Massy-Palaiseau.

RER D: In der Hauptverkehrszeit fährt ein Zug von fünf. Die Interconnexion zwischen Gare-de-Lyon und Châtelet-les-Halles ist ausgesetzt. Es gibt keinen Zugverkehr zwischen Goussainville und Creil, Melun und Corbeil sowie Corbeil und Juvisy über Ris-Orangis.

Linie R: Auch hier fährt in der Hauptverkehrszeit nur jeder fünfte Zug. Kein Zugverkehr zwischen Montereau und Melun über Héricy.

RER E: In der Hauptverkehrszeit verkehren zwei von fünf Zügen. Zwischen 10 und 17 Uhr gibt es keinen Zugverkehr. Bestimmte Stationen wie Rosny-Bois-Perrier und Nogent – Le Perreux werden nicht bedient.

T4: Zwischen Aulnay-sous-Bois und Bondy fährt alle 15 Minuten ein Tram. Keine Verbindung zwischen Gargan und Hôpital-de-Montfermeil.

T11: Alle 20 Minuten fährt ein Tram.

T12 und T13: Verkehr normal.

Hintergrund des Streiks

Der Streik zielt darauf ab, den Druck auf die SNCF-Leitung vor den Olympischen und Paralympischen Spielen 2024 in Paris zu erhöhen. Die Gewerkschaften fordern eine Aufwertung der Prämien, die für die während der Spiele geleistete Mehrarbeit vorgesehen sind. Laut Fabien Villedieu, dem Genralsekretär von SUD-Rail, sind die Verhandlungen bisher schleppend verlaufen. Viele Mitarbeiter werden im August aufgrund der zusätzlichen Belastung durch 4.500 zusätzlich eingesetzte Züge nicht in den Urlaub fahren können.

Ein Blick in die Zukunft

Die Verhandlungen über die Prämien für die während der Olympischen Spiele eingesetzten SNCF-Mitarbeiter sind noch im Gange. Eine entscheidende Sitzung ist für Mittwoch, den Tag nach dem Streik, angesetzt. Der Ausgang dieser Verhandlungen wird maßgeblich beeinflussen, wie die SNCF und ihre Mitarbeiter die Herausforderungen der kommenden Monate bewältigen werden.

Fazit für Pendler

Für Pendler in der Île-de-France wird der Dienstag ein wahrer Härtetest. Die „Journée Noire“ könnte die schlimmste Verkehrsbeeinträchtigung seit Dezember 2019 darstellen. Wer auf die Bahn angewiesen ist, sollte sich frühzeitig über Alternativen informieren und mehr Zeit für die Anreise einplanen. Mal ehrlich: Wer hätte gedacht, dass ein Streik so viel Aufsehen erregen kann?


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