Die Temperaturen in Straßburg (Bas-Rhin) sinken unaufhaltsam. Mit dicken Daunenjacken, Schals und Mützen trotzen die Bewohner dem klirrenden Winter. Doch während die einen bestens vorbereitet auf den Märkten flanieren, kämpfen andere mit der eisigen Kälte – insbesondere die Markthändler.
„Ohne meine Mütze geht nichts“
Am Markt von Straßburg sind „Schichten“ angesagt. „Meine Fleecejacke, meine Daunenjacke und meine Mütze – das ist das absolute Minimum“, erzählt eine Kundin, die zwischen den Ständen nach frischem Obst sucht. Während die Besucher dick eingepackt unterwegs sind, sieht die Lage für die Händler anders aus. Sie stehen seit den frühen Morgenstunden an ihren Ständen, und der Frost macht ihnen schwer zu schaffen. „Ich kann kaum schreiben, so kalt ist es“, klagt eine Verkäuferin, die tapfer versucht, den Kundenservice aufrechtzuerhalten.
Warme Tricks gegen klirrende Kälte
Jeder scheint seine eigene Methode zu haben, um mit den Minusgraden klarzukommen. Ein Joghurtverkäufer setzt auf Nachbarschaftshilfe: „Ich besuche jede Stunde die Kollegen von der Rotisserie. Das hilft sofort, zumindest für ein paar Minuten, damit die Hände nicht völlig einfrieren.“ Zwischen warmem Grillfleischduft und kollegialem Plausch scheint der Kälte wenigstens ein wenig entgegenzuwirken.
Andere Händler suchen Schutz hinter improvisierten Windbarrieren. Einige Kunden wiederum steuern zielgerichtet die Stände mit warmem Essen an – eine heiße Suppe oder frisch gebackenes Gebäck sind bei diesen Temperaturen besonders gefragt. Wer kann es ihnen verdenken?
Warnstufe Orange für Schnee und Glatteis
Doch die Kälte ist nicht die einzige Herausforderung. Ab 20 Uhr am heutigen Abend wird der gesamte Bas-Rhin unter die Wetterwarnstufe Orange für Schnee und Glatteis gestellt. Die Straßen könnten schnell zur Rutschbahn werden, und auch der öffentliche Verkehr könnte beeinträchtigt sein. Für die Bewohner heißt das: Vorsicht ist geboten, ob zu Fuß oder auf vier Rädern.
Kälte als gemeinsames Erlebnis
Es ist fast ironisch: In der Kälte sucht der Mensch oft die Wärme – sei es im wortwörtlichen Sinne, bei einem wärmenden Getränk, oder im übertragenen Sinne, in der Solidarität und Nähe zu anderen. Die Szenen in Straßburg zeigen, wie unterschiedlich Menschen auf die gleiche Herausforderung reagieren können. Und sie erinnern uns daran, dass es oft die kleinen Dinge sind, die uns durch widrige Umstände tragen – sei es eine dicke Jacke, eine heiße Suppe oder einfach ein Lächeln vom Nachbarn am Marktstand.
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