Tag & Nacht




Inmitten einer der entscheidendsten Phasen des US-Wahlkampfs trat Kamala Harris, die amtierende Vizepräsidentin der USA, auf Fox News in einem Interview auf. Keine leichte Bühne, denn der konservative Nachrichtensender ist bekannt für seine kritische Haltung gegenüber der demokratischen Politik. Doch gerade diese Plattform wählte Harris, um kurz vor den Wahlen neue Wählergruppen anzusprechen. Wie lief das hitzige Gespräch?

Ein riskanter Schritt – aber strategisch gut?

Mit weniger als drei Wochen bis zur Wahl hat Harris klar gemacht: Sie will nicht nur Demokraten für sich gewinnen, sondern auch unzufriedene Republikaner. Genau aus diesem Grund entschied sie sich für das Gespräch mit Fox News. Die Fragen des Moderators drehten sich um typische republikanische Schwerpunkte wie die Einwanderungspolitik, die Bedrohung durch den Iran und Harris’ Beziehung zu Präsident Joe Biden.

Dabei stellte sie unmissverständlich klar: „Meine Präsidentschaft wird keine Fortsetzung der von Joe Biden sein.“ Dieser Satz hat es in sich. Er zeigt einerseits, dass sie sich von Biden abheben will, um nicht in den Schatten des bisherigen Präsidenten zu treten. Andererseits könnte dies auch eine Antwort auf die Sorgen von Republikanern sein, die glauben, dass eine Harris-Präsidentschaft die gleiche Politik wie unter Biden verfolgen würde.

Doch die wirklich brennende Frage ist: Wird das ausreichen, um Teile der republikanischen Basis zu gewinnen? Oder war es ein riskanter Schritt, der ihre Kernwählerschaft möglicherweise entfremden könnte?

Trumps Parallelauftritt auf Univision

Während Harris sich den Fox-News-Fragen stellte, gab Donald Trump eine Town-Hall-Veranstaltung auf dem Sender Univision. Sein Ziel: Latino-Wähler. Trump, der während seiner Präsidentschaft oft für seine harte Haltung gegenüber Migranten kritisiert wurde, versuchte in diesem Forum, die Angriffe auf das Kapitol am 6. Januar herunterzuspielen. Er ging geschickt auf Fragen ein, ohne jedoch auf Details einzugehen – besonders, wenn es um sein Versprechen ging, die größte Abschiebungswelle in der amerikanischen Geschichte zu starten.

Hier zeigte sich einmal mehr Trumps Fähigkeit, seine Botschaften so zu verpacken, dass sie bei unterschiedlichen Wählergruppen Anklang finden – auch wenn er sich dabei um die wirklich harten Fakten herumdrückt.

Israel-Libanon-Konflikt eskaliert erneut

Während sich in den USA alles um den Wahlkampf dreht, brodelt der Konflikt im Nahen Osten weiter. Israel hat wieder Luftangriffe in der Nähe von Beirut durchgeführt. Dabei starben mindestens 16 Menschen und über 50 wurden verletzt. Die Angriffe richteten sich gegen die Hisbollah, eine militante schiitische Gruppe, die große Teile des Libanons kontrolliert.

Die USA haben mittlerweile Bedenken hinsichtlich des Ausmaßes der israelischen Angriffe geäußert. Ein Sprecher des US-Außenministeriums sagte am Dienstag: „Wir haben der israelischen Regierung deutlich gemacht, dass wir mit dem Umfang und der Art der Bombardierungen in Beirut nicht einverstanden sind.“ Trotz dieser diplomatischen Spannungen bleibt die Lage im Libanon weiterhin angespannt. Viele Einwohner haben die betroffenen Regionen bereits verlassen.

Italien verschärft Gesetze zur Leihmutterschaft

Auch in Europa gibt es politische Entwicklungen, die Wellen schlagen. In Italien hat die Regierung unter Ministerpräsidentin Giorgia Meloni ein Gesetz verabschiedet, das die Leihmutterschaft noch strenger regelt. Leihmutterschaft ist in Italien bereits illegal, doch das neue Gesetz zielt darauf ab, Italiener zu bestrafen, die diesen Weg im Ausland wählen.

Besonders betroffen sind homosexuelle Paare und Paare mit unerfülltem Kinderwunsch. Kritiker werfen der Regierung vor, dies sei ein weiterer Angriff auf LGBT-Familien. Melonis konservative Regierung argumentiert jedoch, sie wolle die Würde der Frau schützen. Die Frage bleibt: Wie weitreichend wird dieses Gesetz sein? Und wie viele italienische Familien könnten davon betroffen sein?

Weitere wichtige Schlagzeilen

Während Harris und Trump sich auf den Wahlkampf konzentrieren und rund um Israel die Bomben fallen, passieren auch anderswo auf der Welt schockierende Ereignisse. Hier ein kurzer Überblick:

  • Liam Payne, Ex-Mitglied der Boyband One Direction, ist nach einem tragischen Unfall in einem Hotel in Buenos Aires gestorben. Die Musikwelt trauert um das Talent des 31-Jährigen.
  • Die weltweite Nahrungsmittelversorgung steht durch Wassermangel zunehmend unter Druck, warnt eine neue Studie. Dies könnte in den kommenden Jahren zu ernsthaften Problemen führen.
  • Ukraine: Präsident Wolodymyr Selenskyj stellte seinen „Siegplan“ vor, der den Krieg bis zum nächsten Jahr beenden soll. Gleichzeitig sicherte die USA weitere 425 Millionen Dollar Militärhilfe zu.
  • Nigeria: Bei der Explosion eines umgekippten Tanklasters kamen über 150 Menschen ums Leben, viele davon hatten versucht, ausgelaufenes Benzin aufzufangen.
  • Nordkorea: Berichten zufolge schickt das Land militärische Ingenieure und Soldaten nach Russland, um die russischen Truppen im Ukraine-Krieg zu unterstützen.

Ein Blick nach vorne

Mit nur noch 20 Tagen bis zur Präsidentschaftswahl in den USA wird die Spannung immer größer. Harris und Trump geben alles, um die letzten Stimmen zu gewinnen – jede Entscheidung, jede Aussage wird auf die Goldwaage gelegt. Doch am Ende wird es nicht nur auf die großen Reden ankommen, sondern auch darauf, wie sie die Herzen und Köpfe der Wähler gewinnen. Wird Harris’ Strategie aufgehen und sie neue Wählerschichten anziehen? Oder wird Trump es schaffen, seine Basis zu mobilisieren und neue Unterstützer zu gewinnen?

Die nächsten Tage werden entscheidend sein – nicht nur für die USA, sondern für die Welt.

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