Tag & Nacht






Die Liberale Partei Kanadas hat gestern Mark Carney, einen erfahrenen Finanzexperten, zum neuen Parteivorsitzenden und damit zum Nachfolger von Justin Trudeau als Premierminister gewählt. Er soll sich auch der Herausforderung durch Präsident Trump stellen.

Carney, der während der globalen Finanzkrise 2008 Kanadas Zentralbank als Chef der leitete und später die Bank of England durch den Brexit führte, hat bisher noch nie ein politisches Amt bekleidet. Dennoch konnte er sich mit 85,9 Prozent der Stimmen von mehr als 150.000 Parteimitgliedern durchsetzen.

Carney wird voraussichtlich Anfang dieser Woche als Premierminister vereidigt, womit offiziell das Ende der Trudeau-Ära besiegelt wird. Da er jedoch kein Parlamentsmandat besitzt, wird er wohl bald Neuwahlen ausrufen. Sein Hauptgegner dabei: Pierre Poilievre, der Vorsitzende der Konservativen Partei.

Klares Statement gegen Trump

„Amerika ist nicht Kanada“, erklärte Carney in seiner Antrittsrede mit Blick auf Trumps Drohungen, das Land zu annektieren. „Und Kanada wird niemals, in keiner Weise, Teil Amerikas sein. Wir haben uns diesen Kampf nicht ausgesucht, aber Kanadier sind immer bereit, wenn jemand die Fehde-Handschuhe wirft.“


Syriens Übergangspräsident ruft zur Einheit auf

Nach heftigen Kämpfen zwischen Regierungstruppen und Anhängern des gestürzten Machthabers Baschar al-Assad hat Syriens Übergangspräsident Ahmed al-Shara gestern zur Ruhe und Geschlossenheit aufgerufen. „Wir rufen die Syrer dazu auf, besonnen zu bleiben – das Land hat alle Grundlagen für ein Überleben“, erklärte al-Shara.

Die Gewalt, die letzte Woche ausbrach, ist die schlimmste seit dem Sturz der Assad-Regierung Anfang Dezember. Laut der in Großbritannien ansässigen Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte wurden bereits mehr als 1.000 Menschen getötet, darunter etwa 700 Zivilisten – vor allem durch Regierungstruppen. Diese Zahlen konnten jedoch nicht unabhängig überprüft werden.

Proteste gegen die neue Regierung

Tausende Menschen gingen auf die Straße, um gegen die Übergangsregierung zu demonstrieren – die ersten Massenproteste seit Assads Sturz. Die Sicherheitskräfte versuchten unterdessen, die Unruhen unter Kontrolle zu bringen, während die Bevölkerung angewiesen wurde, in ihren Häusern zu bleiben.


Friedensmission in der Ukraine? Neue Pläne für eine Waffenruhe

Ein neues Papier von zivilen und militärischen Experten legt dar, wie eine Waffenruhe entlang der 700 Meilen (über 1.100 Kilometer) langen Frontlinie in der Ukraine überwacht und durchgesetzt werden könnte.

Der Vorschlag sieht eine sechs Meilen (etwa zehn Kilometer) breite Pufferzone zwischen den russischen und ukrainischen Streitkräften vor. Rund 5.000 zivile Beobachter und Polizisten sollen das Gebiet patrouillieren – unterstützt von bis zu 10.000 ausländischen Soldaten.

Drei Jahre lang schien eine Waffenruhe in weiter Ferne. Viele vermieden es sogar, das Thema anzusprechen, da die ukrainische Regierung und ihre Verbündeten den Fokus eher auf die Kämpfe legten. Doch Präsident Trumps Wunsch, den Krieg rasch zu beenden, hat die Frage nach einer Nachkriegsordnung wieder in den Mittelpunkt gerückt.

Internationale Truppen in der Ukraine?

Frankreich und Großbritannien haben vorgeschlagen, nach einem möglichen Waffenstillstand tausende Soldaten in die Ukraine zu entsenden. Noch ist unklar, welche Aufgaben diese Truppen übernehmen würden. Russland zeigt bisher keinerlei Bereitschaft, eine solche Mission zu akzeptieren und Trump hat sich negativ dazu geäußert, dass die USA Unterstützung leisten würden.


WEITERE TOP-NEWS

  • Handelskrieg: China verhängt Zölle von bis zu 100 Prozent auf kanadische Produkte wie Rapsöl und Schweinefleisch.
  • Kroatien: Die Regierung versucht, die steigenden Preise in den Griff zu bekommen – Boykotte nehmen zu.
  • Diplomatie: Die Trump-Administration verhandelt über die Rückkehr russischer Diplomaten in die USA – einige könnten Spione sein.
  • Deutschland: Der Hamburger Flughafen hat wegen eines eintägigen Streiks des Bodenpersonals alle Flüge gestrichen.
  • USA: Der Secret Service hat nahe des Weißen Hauses einen Mann erschossen, nachdem es zu einer „bewaffneten Konfrontation“ kam.
  • Kanada: Drei maskierte Männer, bewaffnet mit Handfeuerwaffen und einem Sturmgewehr, eröffneten in einer Bar in Toronto wahllos das Feuer – mindestens zwölf Menschen wurden verletzt.
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