Tag & Nacht


Wie viele Kinder müssen noch schreien, bevor jemand hinhört?

Wie viele Mütter müssen noch zusehen, wie ihre Söhne und Töchter unter Trümmern verschwinden – bevor ein Ende dieser Spirale des Grauens endlich ernsthaft verhandelt wird?

Und wie oft wollen wir noch Schlagzeilen lesen wie: „Waffenstillstand hält“ – nur um zwei Absätze später zu erfahren, dass doch wieder irgendjemand „zurückschlagen“ will?

Es reicht.

Was in Gaza passiert, was in Israel passiert, was in den Köpfen der Menschen passiert – das ist mehr als ein geopolitischer Konflikt. Es ist ein endloses Mahnmal menschlichen Versagens.

Man sagt: Wer im Krieg geboren wird, hält Frieden für eine Utopie.

Diese Utopie müssen wir ihnen nehmen. Und endlich Realität draus machen.

Nicht irgendwann. Nicht, wenn „alle Parteien zustimmen“. Nicht erst nach der nächsten Eskalation.

Jetzt.

Denn kein politisches Kalkül, kein nationalistischer Reflex, kein religiöser Anspruch ist es wert, dass auch nur ein einziger Mensch unter Bomben stirbt. Punkt.

Es ist ein Skandal, dass das noch gesagt werden muss.

Und ja, Donald Trump spricht von Waffenruhe – aber gleichzeitig von Zurückschlagen, von Vergeltung, von militärischem Recht. Das ist kein Frieden, das ist ein taktisches Schweigen. Eine Pause, kein Wandel.

Die Welt hat sich an diese Worte gewöhnt: „Anschlag“, „Gegenschlag“, „Rückschlag“.

Aber man gewöhnt sich nicht an Tote.

Nicht an verbrannte Haut, an blutige Windeln, an zerstörte Schulbücher, an Babys ohne Namen. An Städte, die man in Luft auflöst, als hätte niemand dort gelebt, gelacht, geliebt.

Wir brauchen keine Politiker mehr, die mit jeder Silbe neue Drohkulissen bauen. Wir brauchen Mut. Und Menschlichkeit. Und ein unmissverständliches Nein zur Logik des Krieges.

Denn dieser Wahnsinn endet nicht mit Raketen. Er endet mit einem Entschluss: dem radikalen Entschluss zum Leben.

Wer jetzt noch glaubt, Gewalt bringe Sicherheit, hat nichts verstanden.

Genug ist genug.

Stoppt diesen Irrsinn. Sofort.

Ein Kommentar von Daniel Ivers

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