„You can get it if you really want“ – es war Jimmy Cliffs große Botschaft.
Eine Zeile wie ein Versprechen: Du kannst alles schaffen, wenn du nur daran glaubst. Wenn du dranbleibst.
Aber was bleibt davon, wenn wir auf die Welt blicken, wie sie jetzt ist?
Jimmy Cliff ist tot.
Und während seine Stimme für immer in unseren Köpfen nachhallt, scheitert die Welt erneut an sich selbst. Die COP30 in Belém hätte ein Aufbruch sein sollen – ein globales Bekenntnis zum Leben, zur Zukunft, zur Verantwortung.
Stattdessen: heiße Luft. Und diesmal nicht die aus der Atmosphäre.
Worte wurden gesagt, Ziele formuliert, Kompromisse geschmiedet – aber kaum etwas davon hat Gewicht. Die Amazonasregion stirbt weiter. Die Kipppunkte rücken näher. Und die Versprechen klingen hohl, wie leere Verses eines schlechten Popsongs.
Wenn selbst ein Ort wie Belém, das grüne Herz der Erde, nicht als Weckruf reicht – was dann?
Jimmy Cliff hätte das nicht verstanden. Oder doch?
Vielleicht war gerade er sich bewusst, wie träge und widersprüchlich die Welt oft ist. Wie schnell Menschen vergessen, was sie verbindet. Und wie sehr Gier, Angst und Macht die großen Ideen erdrücken.
Aber trotzdem hat er weitergesungen.
Hat gehofft. Getröstet. Gestärkt.
Und vielleicht liegt darin unser größter Fehler:
Wir haben die Hoffnung zu lange auf Künstler, auf Idealisten, auf „die anderen“ projiziert. Dabei brauchen unsere Erde und unser Klima keinen Soundtrack – sie brauchen Handeln. Jetzt. Von jedem.
„You can get it if you really want“ – das stimmt.
Aber es gilt nicht von selbst. Und es gilt nicht ewig.
Für Jimmy Cliff ist es zu nun spät. Für uns vielleicht bald auch.
Ein Kommentar von Andreas M. Brucker
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