Tag & Nacht

Archäologen erforschen derzeit ein Schiffswrack vor der Küste von La Seyne sur Mer im Departement Var. Sein Untergang soll mindestens drei Jahrhunderte zurückliegen. Bei ersten Tauchgängen wurden Schätze gehoben, die bisher in 75 Meter Tiefe verborgen waren.

Es handelt sich um das Wrack eines Schiffes, das zwei Jahrhunderte lang in 75 Metern Tiefe verborgen war und nun von Archäologen untersucht wird.

Der Untergang soll sich zwischen 1800 und 1850 ereignet haben. Aber erst 2005, während einer Ausfahrt vor der Küste von Les Sablettes in La Seyne-sur-Mer, wurde das Wrack durch das Echolot des Bootes von Eric Alberola entdeckt. Neugierig geworden, taucht Alberola in die Tiefe und entdeckt ein Wrack, das fast unversehrt geblieben ist. Eric Alberola meldet seinen Fund dem Drassm (Le département des recherches archéologiques subaquatiques et sous-marines). Da es damals noch an technischen Mitteln fehlte, um das Wrack zu inspizieren, wird es dem Vergessen überlassen. Doch das letzte Wort wurde noch nicht gesprochen.

Seit einigen Tagen nun finden vor der Küste von Cap Sicié ganz besondere Unterwassererkundungen statt. Das Objekt der Untersuchungen stammt aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts: Es sind Krüge aus Biot.

„Der Krug von Biot ermöglicht den Transport von Lebensmitteln und uns interessiert der Handel mit diesen Krügen, da sie von ihrem Produktionsort in den Alpes-Maritimes nach Marseille verschifft wurden, um nach überall hin verkauft zu werden“, erklärt Marine Sadania, Archäologin und wissenschaftliche Leiterin der Untersuchungen. Das Schiff hatte insgesamt eine Fracht von 133 Krügen und einer Vielzahl von keramischen Küchengeräten an Bord.

Die geborgenen Schätze werden anschließend zum Hauptsitz des Département des Recherches archéologiques subaquatiques et sous-marines in Marseille gebracht. Ihre Analyse könnte einige unbekannte Aspekte des lokalen Handels und des Warentransports der damaligen Zeit aufdecken.

In jedem Fall ist es nicht jedermanns Sache, so schwere Gegenständen aus einer solchen Tiefe Heraufzuholen. Um diese Aufgabe zu meistern, befehligt Leutnant zur See Vianney ein Dutzend Minentaucher der französischen Marine. Die Tiefe und das Gasgemisch machen die Arbeiten zur Hebung der Ladung sehr schwierig.

Die Operation ist heikel und wird von Robotern unterstützt. „Zuerst geben sie dem Taucher den Hinweis, wo er arbeiten muss, dann bringen sie Licht, weil es auf dem Grund stockdunkel ist. Es hilft ach zu wissen, wann ein Taucher den Grund berührt und wann er wieder auftauchen muss. Das macht die Tauchgänge für die Menschen sicherer“, erklärt Denis Dégez, der für das Roboterprogramm zuständige Archäologe.

„Eine Wanderausstellung ist in Planung“, verspricht der Direktor des Drassm. Sie wird es ermöglichen, dieses außergewöhnliche lokale Erbe einer breiten Öffentlichkeit zu präsentieren.


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