Nach jahrelangem Rechtsstreit dürfen die berühmten Laguiole-Messer aus dem Aveyron im Südwesten Frankreichs endlich ihr geografisches Label tragen. Ein Symbol für die Qualität und Authentizität dieser Handwerkskunst und ein Sieg für die Region, die ihren Stolz nun durch eine geschützte Herkunft unterstreichen kann. 24 Gemeinden, darunter Laguiole selbst, dürfen diese Bezeichnung verwenden und das traditionelle Handwerk so gegen Nachahmungen schützen.
Das Messer mit der charakteristischen Biene und der leicht gebogenen Klinge hat längst seinen Platz im französischen Kulturgut. Doch nun, nach zehn Jahren juristischer Auseinandersetzungen, dürfen die Couteliers im Aveyron die berühmten Initialen „IG“ (Indication Géographique) auf die Klinge gravieren – ein Zeichen der Qualität und Herkunft, das Verbrauchern die Garantie gibt, ein echtes Laguiole-Messer in der Hand zu halten.
„Es ist unser Schmuckstück, unser ganzer Stolz“, schwärmt eine Bewohnerin der Region. Für die Menschen in Laguiole bedeutet das Label weitaus mehr als nur eine Bezeichnung. Es steht für eine jahrhundertealte Tradition, die Handwerkskunst, die die Region prägt und für ihre Identität.
Ein Handwerk mit hohen Ansprüchen
Ein Laguiole-Messer zu fertigen ist eine Kunst für sich. Es gibt einen strengen Leitfaden, dem die Messermacher folgen müssen. Die charakteristische Biene – das Markenzeichen eines jeden Laguiole-Messers – wird in einem Stück mit der Feder des Messers geschmiedet. Außerdem erfordert die Herstellung eines einzigen Messers rund hundert Arbeitsschritte, die in präziser Handarbeit durchgeführt werden. Vom Griff bis zur Klinge entsteht jeder Teil in einem langwierigen Prozess, der Geduld und höchste Präzision verlangt.
„Wir haben schon fast die Hoffnung verloren, dass das Label noch kommt“, gesteht Honoré Durand, Präsident des Verbands der Messermacher in Aveyron. Für ihn und seine Kollegen bedeutet die geschützte Herkunftsangabe nicht nur einen juristischen Sieg, sondern auch einen entscheidenden Schutz für ihr Handwerk.
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