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Staatschef Emmanuel Macron hat am Samstag, dem 25. Februar, einen langen Spaziergang zwischen den Ständen auf der Landwirtschaftsmesse begonnen. Er wird den ganzen Tag dort verbringen.

Am Samstag, dem 25. Februar, eröffnete Emmanuel Macron die Landwirtschaftsmesse in Paris mit einem langen Spaziergang zwischen den Ständen, um den Puls des ländlichen Frankreichs und eines Landes zu fühlen, das sich mitten in der Auseinandersetzung um die Rentenreform befindet.

Der Präsident der Republik traf am frühen Samstagmorgen an der Porte de Versailles im Süden von Paris ein und begann seinen Besuch mit einem Treffen mit Vertretern der Fischereiwirtschaft. Nach einem Kurzauftritt im Jahr 2022, ganz zu Beginn des Krieges in der Ukraine, und einer wegen Covid abgesagten Messe im Jahr 2021, kehrt das Staatsoberhaupt jetzt wieder zu einem traditionellen präsidialen Ritual dieses bei Politikern und Publikum gleichermaßen beliebten Großereignisses zurück.

Macron wird den ganzen Tag – im Jahr 2020 waren es fast 13 Stunden – im Kontakt mit Vertretern aus den Bereichen Viehzucht, Ackerbau, Fischerei und Lebensmittelindustrie verbringen, aber auch mit den Besuchern sprechen, die bereits am ersten Tag in Scharen anreisen werden.

Nach einem ersten Austausch mit der Fischereibranche hat der Präsident um 08:50 Uhr den Startschuss für die Messe geben, die seit 1964 jedes Jahr den Stadtbewohnern die Möglichkeit bietet, die Welt der Landwirtschaft kennen zu lernen.

Ein Jahr nach dem Ausbruch des Krieges in der Ukraine, der die Lebensmittelpreise in die Höhe trieb, und während sich in Frankreich eine historische Dürre ausbreitet, wird Emmanuel Macron die Notwendigkeit betonen, die Ernährungssouveränität des Landes zu „stärken“ und die Landwirte angesichts der ökologischen Herausforderungen zu unterstützen, so der Elysée-Palast.

Nach der historischen Dürre im Sommer könnte es in Frankreich ab März erneut zu zahlreichen Wassereinschränkungen kommen, da es im ganzen Winter nicht ausreichend geregnet hat. Bei seinem Messebesuch könnte der Staatschef laut Elysée-Palast „einen Kurs“ in Bezug auf die „kollektiv“ zu erreichenden Wassereinsparungen festlegen, was für die Landwirtschaft von entscheidender Bedeutung ist. Dazu gehören „bessere Bewässerung“, „dürreresistentere Sorten“ und das Recycling von Abwasser, ein Bereich, in dem Frankreich im Vergleich zu seinen Nachbarn stark im Rückstand ist.

Macron dürfte auch über den Bau von Wasserreservaten für Landwirte sprechen, ein Thema, das französischen Umweltschützern laut Landwirtschaftsminister Marc Fesneau ein Dorn im Auge ist. Emmanuel Macron wird wahrscheinlich außerdem einen „Rahmen für einen neuen Ansatz“ in Bezug auf den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln setzen. Insbesondere wird er für einen geringeren Einsatz von Pestiziden werben, und Überlegungen zur Viehzucht von morgen anstellen, die das Tierwohl einbeziehen.

Die Lebensmittelpreise, die aufgrund des Krieges in der Ukraine und der steigenden Energiekosten seit einem Jahr um 12% gestiegen sind, werden ebenfalls im Mittelpunkt des Interesses an der Porte de Versailles stehen.

Sein Besuch wird genau beobachtet werden, da bei solchen Anlässen oft Unvorhersehbares passiert. So könnte der Präsident insbesondere auf die unpopuläre Rentenreform, die in der Nationalversammlung zu heftigen Debatten geführt hat und ab Dienstag im Senat diskutiert wird, und auf die steigenden Preise angesprochen werden.


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