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Die Stadt Lille hat eine neue Maßnahme ins Leben gerufen, die vielen Mietern finanzielle Erleichterung bringen soll: eine kommunale Wohngebäudeversicherung. Ziel ist es, Haushalte mit geringem Einkommen vor hohen Versicherungskosten zu schützen.

Ein spürbarer Preisnachlass

Simon Tarabon, ein junger Mieter in Lille, kennt das Problem: Seine Wohngebäudeversicherung frisst einen spürbaren Teil seines Budgets. Doch jetzt kann er aufatmen. Dank der neuen städtischen Versicherung zahlt er statt 25,50 Euro nur noch 14,19 Euro pro Monat – eine Ersparnis von rund 30 %.

Möglich wird das durch einen solidarischen Ansatz: Die Stadt verhandelt Gruppentarife, um die Prämien zu senken. Gerade in Zeiten steigender Lebenshaltungskosten eine willkommene Entlastung.

Wer kann die vergünstigte Versicherung nutzen?

Nicht jeder kann sich einfach für die kommunale Versicherung anmelden. Es gibt klare Einkommensgrenzen:

  • 29.435 Euro pro Jahr für eine Einzelperson
  • 39.309 Euro für einen Zweipersonenhaushalt

Zudem müssen die Interessenten in Lille, Lomme oder Hellemmes wohnen. Wer diese Bedingungen erfüllt, kann sich über eine eigens eingerichtete Website über die Tarife informieren und die Versicherung abschließen.

Eine dringend benötigte Lösung

Frankreichweit gibt es rund 1,7 Millionen Menschen ohne Wohngebäudeversicherung – oft, weil sie sich die Prämien schlicht nicht leisten können. Dabei ist eine solche Versicherung Pflicht für Mieter, um sich gegen Schäden wie Feuer oder Wasserrohrbrüche abzusichern.

Besonders in den letzten Jahren sind die Preise stark gestiegen. 2025 beträgt der durchschnittliche Anstieg 10 % – eine Entwicklung, die viele Haushalte an ihre finanziellen Grenzen bringt. Die Stadt Lille zeigt nun, dass es Alternativen gibt.

Modell für andere Städte?

Die Initiative aus Lille könnte ein Vorbild für andere Städte sein. Immer mehr Kommunen suchen nach Wegen, die finanzielle Belastung ihrer Bürger zu senken. Gruppenverträge mit Versicherern könnten dabei ein gangbarer Weg sein.

Am Ende bleibt die Frage: Wird dieses Modell Schule machen? Vielleicht erleben wir bald ähnliche Projekte in anderen französischen Städten. Lille hat jedenfalls vorgemacht, dass es funktioniert.

Von C. Hatty

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