Tag & Nacht

Nach der Anforderung durch einen Sozialberater entdeckten die Einsatzkräfte die Leiche einer mumifizierten Frau. Ihr Tod könnte zwei Jahre zurückliegen.

Ein imposantes Aufgebot an Feuerwehr- und Polizeiautos störte zur Mittagszeit die Ruhe der Rue Chaudordy, nur wenige Meter vom Rathaus von Agen entfernt.

Nachdem auf Anrufe keine Reaktion erfolgte, alarmierte ein vom Vermieter Agen Habitat entsandter Sozialberater an diesem Freitag, 18. Dezember, gegen 11:30 Uhr die Einsatzkräfte. Vor Ort brachen Feuerwehrleute die Eingangstür der Wohnung auf, die sich in der Nummer 9 dieser kleinen Straße im Herzen der Stadt befindet. Im Inneren machten sie eine dramatische Entdeckung. Die Rettungskräfte fanden die Leiche einer Frau in fortgeschrittenem Zustand der Verwesung auf der Couch.

Gesundheitliche Probleme
Die Frau, 68 Jahre alt, litt vermutlich an gesundheitlichen Problemen. Sie war u. a. mit einem Sauerstoffgerät ausgestattet. Frühe Anzeichen deuten darauf hin, dass sie bereits 2018 gestorben sein könnte. In ihrem Briefkasten wurde Post von vor zwei Jahren gefunden. Außerdem ist es dieses Detail, das – gestern – einen Gerichtsvollzieher alarmierte. Dieser informierte Agen Habitat, das heute einen seiner Mitarbeiter aus dem sozialen Bereich schickte.

Der Sechzigjährige lehnte damals jede Hilfe durch das Sozialamt ab. Sie lebte, so scheint es, völlig isoliert ohne jegliche Verbindung zu ihrer Familie oder ihren Freunden. Nach übereinstimmenden Angaben schien sie am Diogenes- oder Vermüllungssyndrom zu leiden. Tatsächlich wurde sie Berichten zufolge in einem sehr unordentlichen Appartement gefunden.

Bezahlte Mieten
In den letzten zwei Jahren wurden die Mieten immer pünktlich bezahlt, bestätigte die Vermieter-Gesellschaft. Es hat wohl nicht den geringsten Hinweis auf das Einsamkeits-Drama gegeben, das sich im Herzen der Stadt Agen abgespielt hat.

In den kommenden Stunden soll eine Autopsie der Leiche durchgeführt werden, um die genauen Umstände des Todes zu ermitteln.


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