Tag & Nacht

Überraschende Ankündigungen

Drei Tage vor den Europawahlen gab Emmanuel Macron ein vielbeachtetes Interview im Rahmen des 80. Jahrestages des D-Days. Er nutzte diese Plattform, um eine Reihe bedeutender Ankündigungen zu machen, die von militärischer Unterstützung für die Ukraine bis hin zu seinen Ansichten über die politischen Entwicklungen in Europa reichten.

Unterstützung für die Ukraine

Eine der größten Überraschungen des Interviews war Macrons Ankündigung, Mirage 2000-5 Kampfjets an die Ukraine zu liefern. Diese sollen Kiew im anhaltenden Konflikt mit Russland unterstützen. Begleitet wird diese Maßnahme von der Ausbildung von 4.500 ukrainischen Piloten in Frankreich. „Unser Wunsch ist es, eine Brigade auszubilden,“ betonte Macron und fügte hinzu, dass Frankreich keine Eskalation des Konflikts anstrebe. „Frieden kann nicht die Kapitulation der Ukraine bedeuten,“ argumentierte er weiter und unterstrich, dass eine friedliche Lösung durch Verhandlungen erreicht werden müsse – ein Zeitpunkt, der seiner Ansicht aber nach noch nicht gekommen sei, da Russland weiterhin vorrücke.

Festnahme eines Franzosen in Russland

Auf Nachfrage zu einem in Russland verhafteten Franzosen bestätigte Macron den Vorfall. Der Betroffene arbeite für eine schweizerische NGO, die von Kofi Annan gegründet wurde. Diese Organisation sei im Bereich der Diplomatie und Diskussion tätig und genieße internationales Ansehen. Macron sicherte zu, dass der Franzose den erforderlichen konsularischen Schutz erhalten werde. Er kritisierte Russland dafür, Angst und Desinformation zu verbreiten, einschließlich Cyber- und Informationsangriffen.

Keine Anerkennung eines palästinensischen Staates

Macron wurde auch zur Situation in Gaza und zur möglichen Anerkennung eines palästinensischen Staates befragt. Während Länder wie Spanien und Irland dies bereits getan haben, sieht Macron die Zeit dafür noch nicht gekommen. „Die Situation vor Ort ist noch nicht stabilisiert,“ erklärte er. Eine Anerkennung würde angesichts der Präsenz der Hamas in Gaza keine sinnvolle Lösung darstellen. Allerdings ließ er die Tür für die Zukunft offen: „Frankreich wird den Staat Palästina anerkennen, wenn dies Teil eines umfassenden Plans ist, der Frieden und Sicherheit für alle garantiert.“

Europawahlen und die Gefahr des Rechtsextremismus

Drei Tage vor den Europawahlen rief Macron die Franzosen auf, ihr Wahlrecht zu nutzen. Er warnte vor den Konsequenzen eines starken Abschneidens der extremen Rechten. Ein solcher Erfolg könnte die Arbeit des Europäischen Parlaments blockieren, wie zum Beispiel beim europäischen Wiederaufbauplan oder der Impfstoffstrategie während der Pandemie. „Die extreme Rechte, die auf dem Vormarsch ist, wird Europa und auch Frankreich schwächen,“ warnte Macron eindringlich.

Fazit: Ein Weckruf an die Nation

Macrons Interview war mehr als nur eine Reihe von Ankündigungen. Es war ein Weckruf an die Franzosen und an Europa, wachsam zu bleiben und sich für den Frieden und die Demokratie einzusetzen. Die Ankündigungen zur Ukraine und Gaza zeigen Frankreichs Engagement für internationale Stabilität, während die Warnungen vor der extremen Rechten die Wichtigkeit einer starken und geeinten EU unterstreichen.

Bleibt nur die Frage: Werden die Franzosen diesem Weckruf folgen?


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