Vierundvierzig Tage – so lange ist es her, dass Emmanuel Macron die Demission von Gabriel Attal akzeptiert hat. Der Präsident versucht nun mit aller Kraft, eine neue Regierung zu bilden, die den politischen Herausforderungen des Landes gewachsen ist. Doch die Lage bleibt unklar.
Bei einem Besuch in Serbien betonte Macron, dass er „alle Anstrengungen“ unternehme, um „zur besten Lösung für das Land zu gelangen“. Seine Worte spiegeln den Druck wider, unter dem er steht: „Glauben Sie mir, ich mache alle Anstrengungen, Tag und Nacht, und das seit Wochen, auch wenn Sie das nicht unbedingt gesehen haben, um die beste Lösung für das Land zu finden“, sagte er am Donnerstag, dem 29. August, in einer Pressekonferenz.
Aber was bedeutet das in der Praxis? Hat Macron schon eine Idee, wer der neue Premierminister oder die neue Premierministerin sein könnte? Offensichtlich nicht – oder er hält seine Karten streng verdeckt.
Eine Regierung im Wartestand
Macron versichert derweil, dass Frankreich dennoch handlungsfähig bleibt. „Frankreich hat eine Regierung, die die laufenden Geschäfte verwaltet“, betonte er. Er will verhindern, dass der Eindruck entsteht, die Regierung wäre im Leerlauf – ein Szenario, das in der gegenwärtigen politischen Landschaft katastrophal wäre.
Die Herausforderung ist groß. Am Montag wies der Elysee-Palast die Möglichkeit einer neuen Regierung unter der Leitung von Lucie Castets, der Vertreterin des Nouveau Front populaire, zurück. Diese Allianz der Linken ging bei den letzten Parlamentswahlen als stärkste Kraft hervor und erlangte mehr Stimmen als das Lager des Präsidenten und die extreme Rechte. Aber eine solche Regierung scheint nicht auf Macrons Agenda zu stehen.
Der politische Nebel
Am Dienstag leitete der Präsident eine neue Serie von Konsultationen ein. Doch der Nebel, der die Zukunft der Ernennung einer neuen Regierung umgibt, will sich nicht lichten. Vierundvierzig Tage nach der Annahme von Attals Rücktritt ist der Ausgang der Regierungsbildung immer noch ungewiss. „Ich werde zu gegebener Zeit und im richtigen Rahmen zu den Franzosen sprechen“, sagte Macron gestern abschließend.
Es bleibt spannend, wie sich die Situation entwickeln wird. Wer wird Macrons Vertrauen gewinnen? Wer wird die politischen Fäden in der Hand halten? Und vor allem: Welche Richtung wird Frankreich in den kommenden Monaten einschlagen?
Eines ist sicher – die Erwartungen sind hoch, die Herausforderungen gewaltig.
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!