Tag & Nacht

In den ersten acht Monaten des Jahres 2021 hat Frankreich an der Grenze zu Spanien 31.213 Einreiseverweigerungen und vereinfachte Abschiebungen verfügt, was nach Angaben des Innenministeriums einen Anstieg von 146% gegenüber dem gleichen Zeitraum im Jahr 2020 bedeutet.

Am Dienstag, dem 12. Oktober, ereignete sich im Baskenland eine Tragödie. Drei Algerier starben, nachdem sie von einem Zug erfasst worden waren. Sie hatten gerade die Grenze überquert und wollten sich vor der Weiterreise etwas ausruhen.

Dieser Unfall verdeutlicht, dass die französisch-spanische Grenze „nach Italien das zweite Einfallstor für illegale Einwanderung auf französisches Gebiet ist“, so das Innenministerium gegenüber der Zeitung La Dépêche du Midi.

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Marokkaner, Algerier und Malier
Die am häufigsten an der Grenze oder im Grenzgebiet aufgehaltenen Drittstaatsangehörigen spiegeln die drei wichtigsten Nationalitäten wider, die auf dem Seeweg nach Spanien kommen (davon 49% über die Kanarischen Inseln): An erster Stelle stehen Marokkaner, vor Algeriern und Maliern. Nach Angaben des Innenministeriums wird die Aussetzung der Abschiebungsmaßnahmen nach Algerien und ins Königreich Marokko „von Schlepperbanden besonders ausgenutzt“.

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Das Ministerium meldet, dass das Departement Pyrénées-Orientales dem größten Migrationsdruck ausgesetzt ist. Es wird jedoch betont, dass „Einreiseverweigerungen auch aus gesundheitlichen Gründen gegenüber europäischen Staatsangehörigen ausgesprochen werden können, was zu einer vorübergehenden Verschärfung der Grenzmaßnahmen führt“ und natürlich auch zu einer Verzerrung der Statistiken.


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