Tag & Nacht

Wie der Verlagsleiter des französischen Playboys gegenüber Franceinfo erklärte, waren die 100.000 Exemplare innerhalb weniger Stunden ausverkauft.

Ihre Pose, bekleidet mit einem langen weißen Kleid, auf der Titelseite des Männermagazins weckte offensichtlich die Neugier der Leser. Die Staatssekretärin für soziale und solidarische Wirtschaft und Vereinsleben, Marlène Schiappa, ist seit Donnerstag, dem 6. April, auf der Titelseite des französischen Playboy-Magazins zu sehen. Und es war ein Erfolg, das jedenfalls berichtete Jean-Christophe Florentin, der Herausgeber des Magazins, gegenüber Franceinfo.

Ihm zufolge waren die rund 100.000 Exemplare der Monatszeitschrift mit der Ministerin auf dem Titelbild am 6. April in nur drei Stunden fast vollständig ausverkauft. Die Folge: Weitere 60.000 Exemplare werden ab Donnerstag, dem 20. April, bei den Zeitschriftenhändlern eintreffen. Ein echter Hit für das Charme-Magazin: Normalerweise verkauft der Playboy jeden Monat gerade einmal 30.000 Exemplare.

Von Elisabeth Borne kritisiert
Die ehemalige Staatssekretärin für die Gleichstellung von Frauen und Männern (2017-20) löste mitten in der Rentenreform eine Polemik aus, als sie dem Playboy ein Interview über Frauenrechte gab und in verschiedenen Designer-Outfits gekleidet in dem Magazin posierte. Marlène Schiappa war auf heftige Kritik gestoßen, auch aus der Exekutive. So rief Élisabeth Borne die Staatssekretärin an, um ihr zu sagen, dass ihr Interview im aktuellen Kontext „überhaupt nicht angemessen“ sei. Die Linke empörte sich über „diese Art der Kommunikation inmitten einer sozialen Krise“.

Die in der Regierung Borne für die Gleichstellung von Frauen und Männern zuständige Ministerin Isabelle Rome kritisierte ihrerseits die Entscheidung ihrer Kollegin, im Playboy „als Kondensat aller sexistischen Stereotypen“ aufzutreten. „Ich frage mich: Warum haben Sie den Playboy gewählt, um die Rechte der Frauen voranzubringen, wenn dieses Magazin ein Kondensat aller sexistischen Stereotypen ist?“.

In dem Interview mit dem Playboy versuchte Marlène Schiappa – über den Umweg von Fragen mit frivolerem Tonfall wie „Ist Politik ein Aphrodisiakum?“ – insbesondere das Recht der Frauen, „genau das zu tun, was sie wollen“ zu verteidigen.


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