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Ein schockierender Fall erschüttert die kleine Gemeinde Lucenay im Beaujolais: Ein 40-jähriger Vater wurde Ende Januar in Untersuchungshaft genommen, weil er des sexuellen Missbrauchs an mehreren Mitschülern seines Sohnes verdächtigt wird. Die Vorwürfe sind schwerwiegend – es geht um Vergewaltigung, sexuelle Übergriffe, die Korruption Minderjähriger sowie den Besitz und die Aufnahme von kinderpornografischem Material.

Die Ermittlungen laufen seit mehreren Wochen. Doch das Ausmaß des Falls könnte noch weit größer sein, als zunächst angenommen.

Ermittlungen erstrecken sich über sechs Jahre

Alles begann mit einer einzelnen Anzeige, die gegen Ende des vergangenen Jahres eingereicht wurde. Doch schnell folgten weitere Eltern mit ähnlichen Aussagen. Die Staatsanwaltschaft in Villefranche-sur-Saône hat den Verdächtigen am 31. Januar offiziell unter Anklage gestellt.

Die Gendarmerie von Anse untersucht Vorfälle, die sich über einen Zeitraum von sechs Jahren erstrecken – von Januar 2018 bis Dezember 2023.

Mehrere Dutzend Opfer?

Nach ersten Erkenntnissen könnte die Zahl der betroffenen Kinder bei mehreren Dutzend liegen. Eine Quelle aus dem Ermittlerkreis geht davon aus, dass noch weitere Opfer identifiziert werden könnten.

Laut dem zuständigen Rektorat fanden die mutmaßlichen Taten nicht in der Schule oder während der Schulzeit statt, sondern im privaten Umfeld. Die Schulleitung hält sich mit Kommentaren zur laufenden Untersuchung zurück, doch die Sorge in der Gemeinde ist groß.

Schock und Hilfsmaßnahmen für Familien

In Lucenay ist die Bestürzung enorm. Die Vorstellung, dass ein Vater aus dem eigenen Umfeld zu solchen Taten fähig sein könnte, hinterlässt Eltern, Lehrer und Schüler in Fassungslosigkeit. Um die Gemeinde in dieser schwierigen Zeit zu unterstützen, wurden erste Treffen organisiert, um psychologische Hilfe für betroffene Familien und Schulkinder bereitzustellen.

Wie konnte es dazu kommen, dass ein Mann über Jahre hinweg mutmaßlich zahlreiche Kinder missbrauchte, ohne dass es bemerkt wurde? Die laufenden Ermittlungen sollen nun nicht nur die genauen Hintergründe aufdecken, sondern auch prüfen, ob es Warnsignale gab, die möglicherweise übersehen wurden.

Eine Gemeinde sucht Antworten

Während der Verdächtige in Haft sitzt und auf die weiteren Schritte der Justiz wartet, bleibt für viele die quälende Frage: Wie viele Kinder wurden tatsächlich Opfer – und hätte man früher eingreifen können?

Die Ermittlungen werden zeigen, welches Ausmaß dieser schockierende Fall wirklich hat.

Von C. Hatty

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