Manchmal sind die einfachsten Ideen die besten – das dachte sich wohl auch Jean-Jacques, ein Rentner in der Altstadt von Nizza, der seinem Viertel wieder das idyllische Flair einer Postkarte verleihen wollte. Doch statt auf Polizei und harte Maßnahmen zu setzen, griff er zu einer ungewöhnlichen „Waffe“: Blumentöpfen.
Die Rue de l’Ancien Sénat, die lange Zeit ein Hotspot für Drogendealer und Treffpunkt für Jugendliche war, hat sich dank Jean-Jacques’ Initiative in einen grünen Zufluchtsort verwandelt. Der engagierte Bewohner investierte mehr als 8.000 Euro aus eigener Tasche und platzierte üppige Pflanzgefäße entlang der Straße – darunter duftende Lorbeersträucher, silbrige Olivenbäume und bunte Bougainvilleen. „Die Jugendlichen haben jetzt Respekt“, erzählt eine begeisterte Nachbarin. Was für ein kreativer Einsatz von Flora, um die Ruhe wiederherzustellen!
Blumige Lösungen für ein großes Problem
Jean-Jacques’ kreative Lösung mag auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen, doch die Ergebnisse sprechen für sich. Blumentöpfe sind nicht nur hübsch anzusehen, sie erschweren auch das „Lagern“ an den Hausecken – die Dealer verloren schlichtweg ihre gewohnten Plätze und die Anwohner ihr Gefühl der Bedrohung. Eine sympathische Methode, die zeigt, wie wenig es oft braucht, um Großes zu bewirken.
Doch Jean-Jacques’ grüne Oase ist mehr als nur eine dekorative Maßnahme. Die Stadtverwaltung unterstützte ihn mit der Installation von Überwachungskameras, um sicherzustellen, dass das neu gewonnene Ruhegefühl bleibt. Für die Bewässerung wurde der Rentner ans städtische Wassernetz angeschlossen – eine kleine, aber willkommene Geste der Stadt.
Eine Vorbildaktion für andere Städte?
Könnte dieses Beispiel Schule machen? In Zeiten, in denen urbane Gärten und grünes Stadtbild ohnehin immer mehr gefördert werden, könnte Jean-Jacques’ Idee als Modellprojekt dienen. Statt Betonflächen und Zäune als Antwort auf Probleme im Viertel – warum nicht öfter zur Blumenpracht greifen?
Mit ein paar Blumentöpfen die Dealer vertreiben – was zunächst wie eine Anekdote klingt, hat Nizza tatsächlich ein Stück weit verändert. Jean-Jacques hat nicht nur seinen persönlichen Raum zurückerobert, sondern auch gezeigt, dass manchmal eine Prise Kreativität und ein Schuss Eigeninitiative den Schlüssel zur Veränderung bilden.
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