Tag & Nacht

Das Wetter bleibt am Samstag zwar noch sehr heiß, aber die Ankunft einer Gewitterfront aus dem Südwesten sollte die Arbeit der Feuerwehrleute erleichtern, die immer noch gegen die Brände in der Gironde kämpfen.

Die Hitze wird am Samstag, dem 13. August, in weiten Teilen Frankreichs anhalten, bevor am Abend Gewitter und Regen von Westen her eintreffen. Diese Gewitter- und Regenfront könnte den Feuerwehrleuten, die immer noch gegen die Brände in der Gironde und in den Landes kämpfen, sehr helfen.

Achtzehn Departements vom Südwesten bis zum Finistère waren auf der Warnstufe Orange für Hitzewellen. Diese Hitzewelle sollte jedoch am Sonntag mit Gewittern in weiten Teilen Frankreichs zu Ende gehen. Für die beiden Departements auf Korsika gilt ab Samstag die Warnstufe Orange Gewitter.

Die Auswirkungen der Gewitter auf die laufenden Brände bleiben jedoch schwer vorhersehbar, insbesondere wegen der Gefahr starker Böen, die für die Feuerwehr problematisch sein können.

Einen Monat nach den beiden gigantischen Bränden von Landiras und La Teste-de-Buch in der Gironde hat das wieder aufgeflammte Feuer „Landiras-2“, wie es von der Feuerwehr genannt wird, sich seit mehr als 48 Stunden nicht mehr ausgebreitet. Zuvor hatte es allerdings 7.400 Hektar Kiefernwälder verwüstet.

Am Freitagabend durften die evakuierten Bewohner bestimmter Gebiete der Gemeinden Moustey und Saugnac-et-Muret in den Landes in ihre Häuser zurückkehren, und an diesem von Bison Futé in der betroffenen Region als „rot“ eingestuftem Samstag beschlossen die Behörden, die A63, die Bordeaux mit Spanien verbindet und seit Mittwoch auf einem 20 km langen Abschnitt gesperrt war, wieder zu öffnen.

Aber „das Feuer ist auf der Westseite immer noch aktiv“, warnte die Präfektin des Departements Gironde, Fabienne Buccio, und erinnerte daran, dass rund 1.000 Feuerwehrleute weiterhin im Einsatz sind, unterstützt von deutschen und rumänischen Kollegen.

„Wir sind alle freiwillig hier. Wir sind ausgebildet, wir wollen helfen“, sagt Toni Neuhalfel, ein 36-jähriger deutscher Feuerwehrmann gegenüber France 24. Er habe ein „sehr beeindruckendes“ Feuer erlebt, das nicht mit denen vergleichbar sei, die er in Deutschland schon gesehen habe.

Auf dem Luftwaffenstützpunkt Mérignac in der Nähe von Bordeaux sind am Freitag zwei italienische Canadair- und zwei griechische Canadair-Löschflugzeuge eingetroffen.

In Hostens im Departement Gironde werden soger 21 Feuerwehrleute aus Polynesien erwartet. „Sie kommen vom anderen Ende der Welt, um ihre Kameraden zu unterstützen, die in der Gironde gegen die Flammen kämpfen: Danke an unsere Feuerwehrleute aus Polynesien für ihre Solidarität. Mauruuru!“ (Danke auf Tahitianisch), twitterte Präsident Emmanuel Macron am Nachmittag.

In Frankreich brannten dieses Jahr dreimal so viele Hektar nieder wie im Jahresdurchschnitt der letzten zehn Jahre, und auch für die Europäische Union insgesamt war das Jahr 2022 seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 2006 ein Rekordjahr.

Selbst im Jura, dessen Klima normalerweise gemäßigter ist, gab es zwei Brände.

In der Bretagne zerstörte ein Feuer am Freitag fast 300 Hektar im Wald von Brocéliande westlich von Rennes. Am späten Nachmittag war es laut dem Präfekten des Departements Morbihan, Pascal Bolot, „zu zwei Dritteln eingedämmt“.

In der Ardèche konnte ein Feuer, das mindestens 320 Hektar verwüstet hatte, unter Kontrolle gebracht werden, wie die Präfektur des Departements am Freitagnachmittag mitteilte. Es sind jedoch immer noch 150 bis 200 Feuerwehrleute im Einsatz.

Angesichts dieser „außergewöhnlichen“ Situation haben mehrere große französische Unternehmen – Carrefour, Orange, EDF, Axa, Auchan und GRDF – Maßnahmen ergriffen, um den Einsatz ihrer Mitarbeiter, die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehren sind, zu erleichtern. Sie folgten damit einem Aufruf des Innenministers Gérald Darmanin.

Am Freitagabend forderte der Minister außerdem die Präfekten auf, „besonders wachsam zu sein“ oder Feuerwerk, die für den 15. August geplant sind, wegen „erhöhter Brandgefahr“ abzusagen.

Die ab Samstagabend erwarteten Niederschläge werden nicht ausreichen, um die historische Dürre im Land zu beheben, warnte Météo-France. Nach einem Monat Juli, in dem im Durchschnitt weniger als ein Zentimeter Regen fiel.

Die Gewitter der kommenden Tage werden auf sehr trockene Böden treffen, die das Wasser nicht aufnehmen können und so die Gefahr von Überschwemmungen mit sich bringen. Ausserdem müsse mit Hagelschlag gerechnet werden, warnte Météo-France am Freitagabend.

In weiten Teilen Frankreichs ist das Gießen von Grünflächen verboten und 73 Präfekten haben sogar den Landwirten die Wasserentnahme untersagt.


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Frankreich?
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!