Tag & Nacht

Georges Rosso, Bürgermeister des kleinen Dorfes Le Rove, verabschiedet sich nach zehn Amtszeiten – aber nicht ohne ein letztes Zeichen der Verbundenheit.

Ein Leben im Dienst der Gemeinde

Fast ein halbes Jahrhundert lang stand Georges Rosso an der Spitze von Le Rove, einer kleinen Gemeinde in den Bouches-du-Rhône. Jetzt, mit 95 Jahren, hat er beschlossen, sein Amt niederzulegen. Sein Nachfolger? Sein erster Stellvertreter Paul Sabatino, der ihm seit 1983 zur Seite stand.

Für Rosso war das Bürgermeisteramt nie eine Berufung aus Leidenschaft – sondern eine Verpflichtung:
„Am Anfang gab es hier nichts. Ich habe das Rathaus gebaut, den Sportplatz, das Gymnasium und das Kulturzentrum. Ich habe zwölf Stunden am Tag gearbeitet. Es war kein Hobby – es war meine Pflicht.“

Eine emotionale Verabschiedung

Seit 1971 war Rosso Mitglied des Gemeinderats. Zu seinem Abschied richtete er einen persönlichen Brief an die Bürger und besonders an die Kinder des Dorfes. Darin schreibt er:
„Mit unermüdlichem Engagement haben wir unser Dorf gemeinsam weiterentwickelt und modernisiert – ohne seine Identität zu verlieren.“

Die Reaktionen ließen nicht lange auf sich warten. Hunderte Kommentare in den sozialen Netzwerken rührten den scheidenden Bürgermeister:
„440 Kommentare – das geht einem schon ans Herz, da kommen einem die Tränen.“

Nicht nur die Bewohner, auch seine Mitarbeiter zeigen sich berührt. Nina Vecchioni, Assistentin im Rathaus, erzählt mit zitternder Stimme:
„Es ist schwer. Aber wir wissen, dass Paul Sabatino sein Werk fortsetzen wird. Wir wollen den Gemeinschaftssinn bewahren, den er geprägt hat.“

Ein geordneter Übergang – aber kein Abschied aus der Politik

Sein Nachfolger Paul Sabatino weiß um die Verantwortung:
„Nach so vielen Jahren die Nachfolge eines so geschätzten Bürgermeisters anzutreten, verpflichtet. Wir werden diesen Weg weitergehen.“

Ganz aus der Politik zurückziehen wird sich Georges Rosso jedoch nicht. Er bleibt bis zum Ende der Amtszeit im Gemeinderat und behält auch seinen Sitz in der Metropolregion Aix-Marseille.

Seine Geschichte zeigt: Manchmal ist es nicht die große Leidenschaft, sondern das tiefe Pflichtbewusstsein, das Menschen zu außergewöhnlichem Engagement antreibt.

Autor: C. Hatty

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