Tag & Nacht




Wasser, das normalerweise Leben schenkt, hat in den letzten Tagen in Teilen Frankreichs Verwüstung hinterlassen. Nachdem die schweren Unwetter abgeklungen sind und das Wasser langsam zurückgeht, offenbart sich das volle Ausmaß der Schäden. Besonders betroffen: die Regionen Essonne, Loir-et-Cher und Eure-et-Loir. Was übrig bleibt, sind verschlammte Straßen, durchnässte Häuser und Menschen, die versuchen, das Chaos zu ordnen.

Leben mit dem Wasser

Am Samstag, dem 12. Oktober, waren Hunderte Feuerwehrleute noch im Dauereinsatz, um den Anwohnern zu helfen, die Fluten zu bewältigen. Es ist ein Wettlauf gegen die Zeit. Besonders dramatisch war die Lage in Vendôme, Loir-et-Cher, wo der Wasserstand des Flusses Loir bis auf 1,85 Meter anstieg. Glück im Unglück: Da viele Häuser auf Anhöhen stehen, war eine Evakuierung bislang nicht notwendig. Dennoch: Der Schaden ist erheblich. Ein Restaurantbesitzer sah sich gezwungen, jede Stunde nachzusehen, ob das Wasser nicht doch in seine Räumlichkeiten eindringt – seine Keller waren bereits überschwemmt.

Und wie erging es den Bewohnern in den umliegenden Gemeinden? Einige von ihnen mussten sich sogar in Kanus fortbewegen, wie Arlette Paris, die in der Nähe des Flusses lebt. Für sie war die Situation keine Überraschung, aber das macht die Lage nicht einfacher.

Schlamm, Nässe und zerstörte Existenzen

Die Szenen weiter flussaufwärts sind nicht weniger dramatisch. In Cloyes-les-Trois-Rivières, einer Gemeinde im Eure-et-Loir, stehen die Straßen noch immer unter Wasser. Die Stadtmitte hat zwar wieder ihre gewohnte Gestalt zurückerlangt, doch die Spuren der Flut sind allgegenwärtig. Larbi Raïs, ein Bewohner, hat sein komplett überflutetes Haus gefilmt – alles, vom Boden bis zur Decke, ist durchnässt, unbrauchbar. Ähnlich ergeht es den Menschen in der Essonne, wo einige in Booten zu ihren Wohnungen fahren mussten, um ihre Habseligkeiten zu retten. Stromausfälle machen die Situation zusätzlich schwierig.

Nun hoffen die Betroffenen auf die offizielle Anerkennung ihrer Gemeinden als „Katastrophengebiete“, um auf finanzielle Hilfe und Unterstützung zählen zu können. Doch bis dahin bleibt die Frage: Wie kommt man mit so einem Rückschlag klar?

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