Tag & Nacht

Am Donnerstag wüteten mehrere Brände in Südfrankreich. Der Tag gipfelte in einem „Megafeuer“ in den Cevennen, das „Tausende Hektar“ bedroht. Die Feuerwehrkräfte sind in Bedrängnis und befürchten am Freitag ein „Schauspiel der Verwüstung“.

Die Feuerwehrleute im Departement Gard kämpften die ganze Nacht hindurch gegen ein „Megafeuer“, das Tausende Hektar Land im Herzen der Cevennen bedroht, nachdem es am Donnerstag, dem 7. Juli, in der Region zu mehreren Bränden gekommen war, die durch extreme Hitze und Wind angefacht wurden.

In Bordezac, an der Grenze zur Ardèche, hatte das Feuer bis zum späten Donnerstagabend bereits fast 600 Hektar Vegetation niedergebrannt. Bis Mitternacht hat das Feuer nach Angaben der Präfektur noch an Größe zugenommen und etwa 10 Kilometer Länge erreicht. Der Brand bedroht tausende weitere Hektar Vegetation.

Anhaltender Wind
„Wir müssen weitere Mittel einsetzen, da es sich um Bereiche handelt, die sehr, sehr schwer zugänglich sind“, sagte der Generalkontrolleur des Feuerwehr- und Rettungsdienstes des Departements (Sdis), Jean-Michel Langlais. Angesichts des „die ganze Nacht anhaltenden Windes, der uns die Arbeit sehr erschweren wird, müssen wir ein sehr großes Netz um das Feuer ziehen“.

Die sieben Canadair-Flugzeuge und drei Dash-Hubschrauber haben gegen 6.30 Uhr ihre Flugrotation wieder aufgenommen.

Von Bessèges aus waren am Donnerstagabend große Flammenfahnen auf drei weit voneinander entfernten Hügeln zu sehen. Die beeindruckende Rauchsäule war von der mehr als 50 Kilometer aus Richtung Nîmes zu sehen.

„Dieses Feuer ist, wie soll ich sagen, ein Megafeuer“, erklärte Kommandant Tanguy Salgues, Kommunikationsbeauftragter der Feuerwehr des Departements Gard, gegenüber der Nachrichtenagentur AFP.

In dem betroffenen Gebiet gibt es viele Seekiefern, die sehr brennbar sind. Die Feuerwehr befürchtet ein Übergreifen des Feuers auf das andere Ufer der Cèze, wo im Jahr 1985 bei einem enormen Brand 10.000 Hektar abbrannten.

70 Personen mussten am Abend evakuiert werden.

Große Vorsicht bis Sonntag empfohlen
Am Donnerstagabend wütete noch ein weiteres Feuer auf 235 Hektar Vegetation und Kiefern in Générac im Süden des Departements Gard. Im benachbarten Departement Bouches-du-Rhône mussten die Feuerwehrleute am Donnerstag 35 Brände bekämpfen, insbesondere in Arles, wo ein Feuer von Schilf und Gestrüpp in einem Gewerbegebiet ausbrach. Durch den starken Mistralwind breitete sich das Feuer schnell aus und übersprang schließlich die Nationalstraße 113, eine strategische Verbindung zur A54 zwischen Nîmes und Marseille, und schnitt sie in beide Richtungen ab.

Nach einer ersten Bilanz der Rettungskräfte brannten vier Häuser ab und vier weitere wurden beschädigt. In Martigues mussten die Bewohner eines Altenheims vorübergehend evakuiert wurden.

Auf Twitter empfahl die Generaldirektion für zivile Sicherheit, bis Sonntag „aufgrund einer sehr hohen Brandgefahr im Mittelmeerraum“ große Vorsicht walten zu lassen.


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