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Ein großer Schritt für den Artenschutz in den französischen Überseegebieten: Die Regierung hat neue Verordnungen erlassen, um die heimische Tierwelt in Guadeloupe, Saint-Martin und Saint-Pierre-et-Miquelon besser zu schützen. Besonders Vogelarten profitieren – darunter der majestätische Weißkopfseeadler.


Ein starkes Zeichen für den Schutz der Biodiversität

Vier neue Verordnungen wurden am 16. März im französischen Amtsblatt veröffentlicht. Ihr Ziel? Die Liste der geschützten Tierarten in diesen Regionen zu erweitern und so das Überleben vieler bedrohter Arten zu sichern.

Die Maßnahmen sind dringend nötig. Tropische Inseln und Küstengebiete gehören weltweit zu den Hotspots der Biodiversität – aber auch zu den am stärksten gefährdeten Ökosystemen. Lebensraumzerstörung, Klimawandel und Wilderei setzen der Fauna schwer zu.

Doch jetzt gibt es gute Nachrichten: 96 neue Vogelarten stehen unter Schutz – allein in Guadeloupe. Damit sind dort nun insgesamt 203 Arten offiziell geschützt.

Neue Schutzmaßnahmen für bedrohte Vögel

In Guadeloupe verbietet die neue Verordnung unter anderem die absichtliche Tötung oder den Fang geschützter Vogelarten sowie die Zerstörung ihrer Brutstätten. Auch der Handel mit diesen Tieren ist landesweit untersagt.

Eine der bekanntesten Arten auf der neuen Liste: der Braune Pelikan (Pelecanus occidentalis). Wer ihn schon einmal über die Wellen gleiten gesehen hat, weiß, warum sein Schutz so wichtig ist – er gehört zur Karibik wie die Palmen an den Stränden.

Und es bleibt nicht bei Guadeloupe:

  • Auch in Saint-Martin wurde die Liste der geschützten Vogelarten erweitert.
  • Saint-Pierre-et-Miquelon, das für sein raues Klima bekannt ist, erhält gleich zwei separate Verordnungen – eine für Vögel, eine für Säugetiere.

Besonders bemerkenswert: Die neuen Regelungen schützen auch die Nistplätze des Weißkopfseeadlers (Haliaeetus leucocephalus) – das einzige brütende Paar dieser majestätischen Vögel in Frankreich lebt hier!

Warum ist das so entscheidend?

Frankreichs Überseegebiete sind wahre Schatzkammern der Natur. Sie beherbergen 80 % der nationalen Biodiversität – ein gewaltiger Anteil. Die Ministerin für den ökologischen Wandel, Agnès Pannier-Runacher, bringt es auf den Punkt: „Das ist eine Chance für Frankreich – und eine riesige Verantwortung.“

Diese neuen Schutzmaßnahmen sind ein wichtiger Schritt. Aber reicht das, um die Artenvielfalt langfristig zu sichern? Die Antwort ist kompliziert. Schutzgesetze sind nur so wirksam wie ihre Umsetzung – und gerade in entlegenen Regionen kann es an Kontrolle mangeln.

Doch eines ist klar: Mit diesen neuen Verordnungen sendet Frankreich ein starkes Signal für den Naturschutz. Und das ist ein Grund zur Hoffnung.

Von Andreas M. B.

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