Tag & Nacht

In der südfranzösischen Gemeinde La Croix-Valmer wurde ein weiteres Nest der sogenannten Feuerameisen entdeckt. Dies bestätigte der Radiosender France Inter am 18. November. Bereits 2022 wurde diese invasive Ameisenart erstmals in Toulon gesichtet. Ob ein Zusammenhang zwischen den beiden Nestern besteht, ist derzeit unklar.

Ein schmerzhafter Fund

Die Entdeckung in La Croix-Valmer geht auf den Hinweis von Frédéric, einem Hausbesitzer, zurück. Nachdem seine Kinder nach Aufenthalten im Garten über schmerzhafte und stark juckende Stiche klagten, untersuchte er die Ursache und fand die winzigen, gelb-orange gefärbten Insekten. „Die Stiche fühlen sich an wie kleine Stromschläge“, berichtet er. Die Ameisen haben sich mittlerweile im gesamten Garten ausgebreitet, was den Alltag erheblich erschwert: „Man muss ständig prüfen, wo man sitzt oder sich bewegt.“

Eine globale Bedrohung

Die sogenannte Feuerameise, ursprünglich aus Süd- und Mittelamerika stammend, gilt als eine der invasivsten Spezies weltweit. Laut Olivier Blight, Ameisenspezialist an der Universität Avignon, ist diese Art wahrscheinlich durch den internationalen Handel mit Zierpflanzen nach Europa gelangt.

„Diese Ameise ist eine der schlimmsten Arten, die wir uns vorstellen können“, warnt Blight. „Sie richtet erhebliche Schäden an der Biodiversität an.“ Als Beispiel nennt er die Situation in Neukaledonien, wo diese Ameisenart weite Teile der Wälder übernommen hat. „Dort hört man keine Insekten mehr, kaum noch Vögel. Entweder verlassen die Tiere die Region, weil sie gestört werden, oder sie fallen der Ameise zum Opfer.“

Eine wachsende Gefahr für Europa

Die elektrische Ameise breitet sich seit einigen Jahren kontinuierlich in Europa aus. Die Europäische Union hat sie 2022 offiziell als „besorgniserregende invasive Art“ eingestuft. Der Befall stellt nicht nur eine Bedrohung für die heimische Flora und Fauna dar, sondern beeinflusst auch den Alltag der betroffenen Menschen erheblich.

Wie geht es weiter?

Die Entdeckung im Var zeigt, wie dringend Maßnahmen gegen die weitere Ausbreitung dieser Ameisenart notwendig sind. Experten betonen, dass Prävention und eine schnelle Reaktion entscheidend sind, um langfristige Schäden zu minimieren. Doch wie effektiv können solche Maßnahmen sein, wenn der globale Handel weiterhin als Einfallstor für diese und andere invasive Arten dient?

Für die betroffenen Regionen bleibt der Kampf gegen diese winzigen, aber äußerst problematischen Eindringlinge eine große Herausforderung.


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