Tag & Nacht




Die USA haben im Ringen um das iranische Atomprogramm einen neuen Vorschlag auf den Tisch gelegt. Präsident Trumps Nahost-Beauftragter hat Teheran ein neues Abkommen angeboten, das einen Mittelweg zwischen den derzeitigen Spannungen und dem langfristigen Ziel Washingtons schaffen soll. Offizielle Stellen im Iran prüfen den Vorschlag – eine Antwort wird in den nächsten Tagen erwartet.

Dem neuen Plan zufolge dürfte der Iran weiterhin Uran anreichern – allerdings nur auf einem niedrigen Niveau, das für zivile Atomkraftwerke geeignet ist, nicht aber für den Bau von Nuklearwaffen. Parallel dazu würden die USA und andere Staaten an einem detaillierten Plan arbeiten, um Teherans Weg zur Atombombe dauerhaft zu blockieren.

Damit würde eine Übergangslösung geschaffen: Der derzeit rasche Fortschritt des Iran bei der Produktion fast waffenfähigen Urans soll gestoppt werden, während gleichzeitig ein vollständiger Verzicht auf Anreicherung – das ultimative Ziel der USA – vorbereitet wird. Es ist das erste greifbare Zeichen für einen möglichen Kompromiss seit Trumps Amtsantritt.

Erschütternde Zahlen aus dem Ukraine-Krieg: Fast 1,4 Millionen Opfer

Ein neuer Bericht des Center for Strategic and International Studies in Washington schlägt Alarm: In den drei Jahren seit Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine soll es fast 1,4 Millionen militärische Opfer gegeben haben. Demnach wurden auf russischer Seite fast eine Million Soldaten getötet oder verwundet – auf ukrainischer Seite etwa 400.000.

Die Autoren der Studie betonen zwar, dass solche Zahlen schwer genau zu beziffern seien – aber der Umfang der Verluste spricht für sich. Der Krieg hat sich zu einem zermürbenden Abnutzungskampf entwickelt. Der russische Vormarsch ist dabei so schleppend, dass er stellenweise nur rund 50 Meter pro Tag beträgt – langsamer als der verlustreiche Vorstoß britischer und französischer Truppen an der Somme im Ersten Weltkrieg.

Interessanterweise erscheint die Studie kurz nach zwei spektakulären ukrainischen Angriffen. So meldete Kiew am Montag, man habe die Brücke zur Krim bereits zum dritten Mal erfolgreich attackiert – diesmal mit monatelang versteckten Sprengsätzen. Am Wochenende griffen zudem ukrainische Drohnen aus dem russischen Inland heraus an und richteten dort massive Schäden an.

Wieder Schüsse auf Palästinenser bei Lebensmittelausgabe in Gaza

In Gaza kam es gestern Morgen erneut zu tödlichen Schüssen. Israelische Soldaten eröffneten das Feuer nahe einer neuen Lebensmittelausgabestelle im Süden des Gebiets. Laut israelischem Militär richtete sich der Einsatz gegen eine Menschenmenge, die sich dem Ort näherte. Das Gesundheitsministerium in Gaza und das Rote Kreuz sprechen von mindestens 27 Toten.

Es ist bereits das zweite derartige Ereignis innerhalb von drei Tagen – beide Male am selben Ort. Die Tragödie wirft erneut ein düsteres Licht auf die sogenannte „Gaza Humanitarian Foundation“, ein neues, von Israel unterstütztes Hilfssystem, das erst letzte Woche den Betrieb aufgenommen hat und seither immer wieder für Schlagzeilen sorgt – jedoch eher durch Chaos als durch Hilfe.

Und sonst in der Welt?

In Südkorea wurde Lee Jae-myung zum Präsidenten gewählt. Ein Mann, über den man sich informieren sollte – denn sein Wahlsieg könnte einiges verändern.

In den Niederlanden platzte die Regierungskoalition. Der rechtspopulistische Geert Wilders zog sich aus dem Bündnis zurück, nachdem es Streit um die Migrationspolitik gab.

Italien und Frankreich versuchen sich wieder näherzukommen. Premierministerin Giorgia Meloni und Präsident Emmanuel Macron trafen sich gestern, um ihre frostige Beziehung aufzutauen.

In Mexiko herrschte gähnende Leere bei der Richterwahl: Fast 90 Prozent der Wahlberechtigten blieben der Abstimmung fern – ein demokratischer Tiefpunkt.

In Portugal wird der Fall Maddie McCann neu aufgerollt. 18 Jahre nach ihrem Verschwinden gibt es neue Suchaktionen.

In der Medizin gibt es einen Hoffnungsschimmer für Patienten mit multiplem Myelom. Ein Drittel der Teilnehmer einer Immuntherapie-Studie lebt bereits seit Jahren ohne nachweisbaren Krebs.

Und in Frankreich wurde Alfred Dreyfus – der jüdische Offizier, der zu Unrecht wegen Spionage verurteilt wurde – posthum zum Brigadegeneral befördert. Ein symbolischer Akt der Gerechtigkeit, der viel zu lange auf sich warten ließ.

Wirtschaft und Handel: Neue Fronten im globalen Machtkampf

Während USA und China sich weiter gegenseitig mit Strafzöllen überziehen, bahnt sich bereits der nächste Konflikt an – diesmal geht es um Lieferketten und technologische Schlüsselkompetenzen.

China hat kürzlich den Export seltener Erden drastisch eingeschränkt. Diese Materialien sind essenziell für moderne Hightech-Produkte – vom E-Auto bis zum Smartphone. Ohne sie könnten Fabriken in den USA und Europa schon bald stillstehen.

Und dann wäre da noch Trumps Handelskrieg. Ein neuer Bericht prognostiziert, dass dieser nicht nur das Wirtschaftswachstum der führenden Volkswirtschaften in diesem Jahr bremst – sondern auch auf Jahre hinaus für wirtschaftliche Verwerfungen sorgt.

Tesla – lange als Symbol technischer Innovation gefeiert – findet sich zunehmend im Kreuzfeuer politischer Debatten wieder. Aktivisten, die Elon Musks Nähe zur Regierung kritisieren, feiern inzwischen seinen Rückzug aus politischen Gremien als Sieg.

Autor: M.A.B.

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