Tag & Nacht

Der Anstieg der Energiepreise hat manche kleine Gemeinde in Schwierigkeiten gebracht. Um den Bankrott abzuwenden, musste inzwischen mehr als ein Bürgermeister die schmerzhafte Entscheidung treffen, das Rathaus zu verkaufen.

In der Normandie traf die Verwaltung des Dorfes Maisoncelles-la-Jourdan eine radikale Entscheidung. Angesichts der hohen Energiekosten schaltete man eine Anzeige, um das Rathaus zu verkaufen. 160 m2 für 148.700 Euro. Der Verkäufer ist Monsieur le Maire, Guy Vélény. Die Gemeinde hat mit ihren Nachbargemeinden fusioniert. Das Gebäude zu behalten wurde zu teuer. Schluss mit den Nebenkosten, der Instandhaltung des Gebäudes und der Heizung. Der Verkauf würde den Gemeindehaushalt um 7.000 Euro pro Jahr entlasten.

Das Rathaus zieht nur 150 Meter entfernt in ein halb so großes, bescheideneres Gebäude um. Für die Bewohner des Dorfes ist es von entscheidender Bedeutung, ein Rathaus zu behalten. Durch Fusionen oder Zusammenlegungen sind in Frankreich innerhalb von zehn Jahren 1.000 Gemeinden verschwunden und mit ihnen zahlreiche Rathäuser. Dies ist auch in Fervaches mit 400 Einwohnern im Departement Manche der Fall. Hier gibt es das Rathaus nicht mehr, seine Dienste wurden in die Nachbarstadt, 3 km weiter, verlegt. Das alte Rathaus wird nun von einem Rentnerehepaar aus der Normandie bewohnt, das das Haus gerade gekauft und renoviert hat. Der ehemalige Bürgermeister, der die neuen Besitzer besucht, steht zu seiner Entscheidung. Indem sie das Rathaus verkauften und mit einer anderen Gemeinde fusionierten, konnten sie einen öffentlichen Dienst einrichten.


Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Frankreich?
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!