Tag & Nacht

Die Olympischen Spiele in Paris 2024 sind in vollem Gange, und während die Athleten noch um Medaillen kämpfen, zieht Stéphane Troussel, Präsident von Seine-Saint-Denis, bereits ein erstes Fazit. Für ihn steht fest: Die Spiele waren ein großer Erfolg. Doch die Opposition sieht dies kritischer – insbesondere im Hinblick auf das sportliche Erbe.

Eine Volksfeststimmung

Troussel zeigt sich begeistert von der Resonanz der Bevölkerung. „Mission accomplie!“, verkündet er stolz. Ein Drittel der 1,5 Millionen Besucher der Fan-Zonen in Île-de-France strömte in den nordöstlichen Pariser Vorort, der damit zum Herzstück der Spiele wurde. Diese Begeisterung spiegelt sich nicht nur in den Zahlen wider, sondern auch in der Stimmung vor Ort. Doch was bleibt langfristig?

Das Erbe der Spiele

Ein zentraler Punkt des Erbes der Olympischen Spiele ist das neue Schwimmbecken in Sevran, das nach dem Olympiasieger Léon Marchand benannt wird. Trotz dieser Investition bleibt die Kritik nicht aus. Philippe Dallier, der lokale Oppositionsführer der Rechten, betont, dass noch immer rund 15 Schwimmbäder in den 40 Städten des Departements fehlen. „Die Olympischen Spiele haben geholfen, aber wir sind noch weit entfernt vom Ziel“, so Dallier.

Gentrifizierung und steigende Immobilienpreise

Neben den sportlichen Einrichtungen sorgt sich die Opposition auch um die sozialen Auswirkungen der Spiele. Die Grünen und die linke Partei La France Insoumise warnen vor einer Gentrifizierung der Region. Der Quadratmeterpreis im Olympischen Dorf liegt bereits bei 7.000 Euro – fast doppelt so hoch wie der Durchschnitt im Rest des Departements.

Ein Blick in die Zukunft

Die Begeisterung für die Olympischen Spiele in Seine-Saint-Denis ist unbestreitbar. Doch wie nachhaltig sind diese Effekte? Kann das geplante Erbe wirklich dazu beitragen, die Lebensqualität in einem der ärmsten Departements Frankreichs zu verbessern?

Troussel bleibt optimistisch und strebt nach weiteren „olympischen“ Projekten und Bezeichnungen für die Region. Doch die wahren Herausforderungen – von fehlenden Schwimmbädern bis hin zu bezahlbarem Wohnraum – bleiben bestehen. Es ist klar, dass die Spiele eine positive Energie in die Region gebracht haben. Doch ob sie die Erwartungen an das langfristige Erbe erfüllen können, wird die Zeit zeigen.

Können die Olympischen Spiele also wirklich die erhoffte Wende für Seine-Saint-Denis bringen? Die Antwort darauf wird sich erst in den kommenden Jahren zeigen. Bis dahin bleibt den Bewohnern und Verantwortlichen, das Beste aus den bereits erreichten Erfolgen zu machen – und weiterhin für Verbesserungen zu kämpfen.


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