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Die Stadt Paris hat beschlossen, eine Straße nach dem russischen Oppositionspolitiker Alexej Nawalny zu benennen – und das direkt in der Nähe der russischen Botschaft.

Eine symbolträchtige Entscheidung

Die zukünftige „Avenue Alexeï-Navalny“ wird sich im 16. Arrondissement befinden, auf der ungeraden Seite der bisherigen Avenue de Pologne. Der Stadtrat von Paris stimmte am 12. Februar einstimmig für diese Umbenennung. Eine feierliche Einweihung wurde noch nicht terminiert, doch das Votum erfolgte bewusst vor dem Jahrestag von Nawalnys Tod am 16. Februar 2024 in einer Strafkolonie in der Arktis.

Der Standort wurde nicht zufällig gewählt: Das 16. Arrondissement war historisch ein Zentrum der russischen Diaspora in Paris – und dort befindet sich auch die russische Botschaft. Die Stadt Paris setzt damit ein klares politisches Zeichen.

Regelbruch aus besonderem Anlass

Normalerweise muss eine verstorbene Person fünf Jahre lang tot sein, bevor eine Straße nach ihr benannt werden kann. Doch der Stadtrat machte eine Ausnahme – als Anerkennung für Nawalnys Kampf für Demokratie und gegen das Regime von Wladimir Putin.

Der Oppositionsführer verbrachte seine letzten Jahre im Gefängnis und verbüßte eine 19-jährige Strafe wegen „Extremismus“. Seine Familie und Verbündeten sind überzeugt: Er wurde auf Befehl des Kremls ermordet.

Mit dieser Umbenennung setzt Paris nicht nur ein Denkmal für Nawalny, sondern sendet auch eine klare Botschaft nach Moskau.

Von C. Hatty

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