Tag & Nacht

Hinter der Initiative steht das sogenannte „Collectif réquisitions“, in dem sich mehrere Verbände zusammengeschlossen haben.

Fast 400 Obdachlose, darunter Familien mit Kindern und unbegleitete Minderjährige, schlugen am Donnerstag, dem 29. Juli, in Paris auf dem Place des Vosges Zelte auf, um den Staat um „würdige und dauerhafte Unterbringungslösungen“ zu bitten. Begleitet werden sie vom Collectif réquisitions, zu dem mehrere Vereine gehören, darunter Utopia, Solidarité migrants Wilson und Droit au logement.

„Wir wollen so lange bleiben, bis alle hier Anwesenden untergebracht sind“, sagt Philippe Caro von Solidarité migrants Wilson. „Wir sind hier, um unsere Stimme zu erheben: In der Ile-de-France stehen 400.000 Wohnungen leer. Wir fordern eine bessere Anwendung des Beschlagnahmegesetzes“, fordert Philippe Caro.

„Wir haben diesen Ort gewählt, weil er ein Touristenort in Paris ist. Wir wollen eine andere Seite von Paris zeigen. Wir wollen das Unsichtbare sichtbar machen, auch in den schicken Vierteln“, erklärte Pierre Mathurin, Koordinator von Utopia Paris, gegenüber der Agentur AFP.

Neunte Aktion des Kollektivs
In einer Erklärung erklärt Droit au logement, dass dies die neunte Aktion des Requisitionskollektivs ist. Im Mai besetzte das Kollektiv eine zum Pariser Rathaus gehörende Turnhalle mit Obdachlosen und ist für seine auffälligen Aktionen bekannt. Ende Januar war es ein ehemaliger Kindergarten im 16. Arrondissement, Mitte Februar dann das Hôtel-Dieu.

Das Kollektiv hat es nach eigenen Angaben fast 3.000 Menschen ermöglicht, nicht mehr auf der Straße oder in Behelfsunterkünften zu leben. „Die Unterbringung von mehreren hundert Obdachlosen auf einem öffentlichen Platz war die einzige Möglichkeit, um sicherzustellen, dass ihr Recht auf Unterbringung bis zu ihrer Neuunterbringung respektiert wird“, so Droit au logement.


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