Tag & Nacht






Man kennt sie aus belastetem Wasser und kontaminierter Erde – doch jetzt schweben sie auch in der Luft: PFAS, die berüchtigten „ewigen Chemikalien“. Eine aktuelle Untersuchung zeigt, dass diese Stoffe mitten in Lyon nachweisbar sind. Besonders alarmierend: Nahe der Chemiefabriken im Süden der Stadt ist die Konzentration zehnmal höher als im Stadtzentrum.

Die unsichtbare Bedrohung

Zehn Picogramm PFAS pro Kubikmeter Luft wurden an einer Messstation in der Innenstadt festgestellt. Eine Zahl, die auf den ersten Blick abstrakt wirkt – doch sie zeigt, dass wir diese Substanzen nicht nur über das Wasser oder die Nahrung aufnehmen, sondern auch mit jedem Atemzug. In Industriegebieten rund um Lyon sind die Werte sogar drastisch höher.

Doch wie gefährlich ist das für die Menschen, die hier leben? Das ist schwer zu sagen, denn es fehlen klare Grenzwerte. Fest steht: Viele PFAS sind als krebserregend eingestuft, einige greifen das Hormonsystem an oder stehen im Verdacht, die Fruchtbarkeit zu beeinträchtigen.

Ein notwendiger Schritt bis 2026

Frankreich steht vor einer drängenden Aufgabe: Bis 2026 müssen offizielle Schwellenwerte für PFAS in der Luft definiert werden. Erst dann lässt sich bewerten, wie groß die Gesundheitsgefahr wirklich ist – und welche Maßnahmen nötig sind, um die Belastung zu senken.

Dass diese „ewigen Chemikalien“ ein wachsendes Umweltproblem sind, ist längst bekannt. Doch die neuen Daten aus Lyon zeigen: Sie sind überall, nicht nur in Flüssen und Böden, sondern auch in der Luft, die wir atmen. Die Frage ist nicht mehr, ob gehandelt werden muss – sondern wie schnell.

Von Andreas M. B.

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