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Beim Pariser KI-Gipfel setzte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron ein klares Zeichen – und nutzte die Gelegenheit, um Donald Trump in Sachen Energiepolitik herauszufordern. Während Trump mit „Drill, baby, drill!“ für mehr Öl- und Gasförderung wirbt, konterte Macron mit „Plug, baby, plug!“ und hob die Vorteile von Frankreichs kohlenstoffarmer Stromproduktion hervor.

Macron kontert Trump mit einem Wortspiel

„Hier gibt es keinen Grund zu bohren. Hier heißt es einfach: ‚Plug, baby, plug!‘“, rief Macron den Gästen im Pariser Grand Palais auf Englisch zu. Damit griff er direkt Trumps Slogan auf, der eine aggressive Ausweitung der fossilen Energieproduktion propagiert.

Trump, der als republikanischer Präsidentschaftskandidat wieder ins Weiße Haus einziehen will, hat die Förderung von Öl und Gas zu einem zentralen Punkt seiner Kampagne gemacht. „We will drill, baby, drill!“ – mit diesen Worten macht er klar, dass er die USA wieder stärker auf fossile Brennstoffe ausrichten will.

Macron hingegen setzt auf eine andere Strategie: Frankreichs Energiepolitik beruht auf Atomkraft – eine Energiequelle, die er als „einzigartig“ im weltweiten Vergleich bezeichnet.

Frankreichs energiepolitischer Trumpf

Mit über 70 Prozent Atomstrom im Energiemix sieht sich Frankreich als Vorreiter einer klimafreundlichen Stromversorgung. „Wir haben eine kohlenstoffarme und verfügbare Energiequelle“, betonte Macron und verwies auf die Vorteile für Unternehmen und Haushalte. Insbesondere für den wachsenden Bedarf an Rechenzentren sei dies ein entscheidender Faktor.

In einer Zeit, in der künstliche Intelligenz und Digitalisierung immer mehr Strom benötigen, sei es ein enormer Vorteil, dass Frankreich große Mengen CO₂-armer Energie zur Verfügung stellen kann. Dies unterscheidet das Land deutlich von den USA, wo Stromerzeugung weiterhin stark auf fossilen Brennstoffen basiert.

Energie und KI – zwei untrennbare Themen

Der Pariser KI-Gipfel bot die perfekte Bühne für diese energiepolitische Botschaft. Schließlich erfordert die zunehmende Nutzung von Künstlicher Intelligenz enorme Rechenkapazitäten – und damit auch Strom. Länder, die diesen Strom nachhaltig und kostengünstig produzieren, könnten hier einen klaren Standortvorteil haben.

Macron betonte, dass Frankreichs Fokus auf Atomenergie es dem Land ermögliche, große Datenzentren zu betreiben und so die digitale Souveränität zu stärken. Ein Punkt, der in Europa immer wichtiger wird, insbesondere im Wettbewerb mit den USA und China.

Macron gegen Trump – ein Grundsatzstreit

Hinter dieser Debatte steckt mehr als nur ein Wortspiel. Sie zeigt zwei gegensätzliche Visionen für die Zukunft: Während Trump auf fossile Brennstoffe und kurzfristiges Wirtschaftswachstum setzt, verfolgt Macron eine Strategie der langfristigen Nachhaltigkeit durch Atomkraft.

Die Frage ist: Welcher Weg wird sich am Ende durchsetzen? Angesichts der globalen Klimakrise und steigender Energiekosten dürfte die Entscheidung über die zukünftige Energiepolitik nicht nur wirtschaftliche, sondern auch politische Konsequenzen haben.

Eines ist sicher – Macrons Botschaft ist angekommen. Und sein „Plug, baby, plug!“ dürfte als charmante, aber deutliche Kampfansage an Trumps „Drill, baby, drill!“ in Erinnerung bleiben.

Autor: C. Hatty

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