In nur vier Tagen entscheiden die USA über den oder die neue(n) US-Präsidenten – Millionen von Wählerinnen und Wählern müssen dann eine Wahl treffen, die die Zukunft des Landes und unserer Welt prägen wird. Kamala Harris oder Donald Trump? Der Wahlkampf ist heißer denn je, und beide Kandidaten setzen alles daran, die letzten entscheidenden Stimmen für sich zu gewinnen.
Die verbalen Attacken werden schärfer, der Ton rauer. Donald Trump sorgte mit einer provokanten Bemerkung für Schlagzeilen. Bei einem Wahlkampfauftritt wetterte er gegen einen der wichtigsten Unterstützer von Kamala Harris und sagte: „Dieser Kriegstreiber gehört vor ein Exekutionskommando – dann sehen wir mal, wie er sich fühlt.“ Die Anspielung löste breite Empörung aus, und Harris ließ die verbale Provokation nicht unbeantwortet. Bei einem Auftritt in Las Vegas reagierte sie am 31. Oktober ebenfalls mit scharfen Worten.
Der Wahlkampf nimmt noch einmal Fahrt auf
Kamala Harris mobilisiert die Unterstützung prominenter Persönlichkeiten und bringt die größten Stars des Showbusiness auf ihre Seite. Nach Beyoncé stellte sich nun auch Jennifer Lopez öffentlich hinter die Demokratin – ihr Ziel: besonders Frauen und die hispanische Gemeinschaft für Harris zu gewinnen. Kurz darauf sicherten auch die Stars der „Avengers“-Filmreihe Harris ihre Unterstützung zu und riefen ihre Fans auf, gegen Trump abzustimmen.
Beide Kandidaten konzentrieren ihre letzten Wahlkampfauftritte vor allem auf die sogenannten Swing States – die Bundesstaaten, in denen das Wahlergebnis noch ungewiss ist und die das Zünglein an der Waage spielen könnten. Es bleibt nur wenig Zeit für Trump und Harris, Amerika von ihrer jeweiligen Vision zu überzeugen – jetzt beginnt der finale Sprint zur Wahl.
US-Wahlkampf 2024: Die Highlights der letzten Tage
In den letzten Tagen vor der entscheidenden Wahl am 5. November hat sich der Wahlkampf in den USA zugespitzt. Kamala Harris, die demokratische Vizepräsidentin, tritt gegen den republikanischen Herausforderer und ehemaligen Präsidenten Donald Trump an – eine Wahl, die polarisiert und landesweit für Spannung sorgt. Beide Kandidaten und ihre Teams haben intensive Strategien entwickelt, um die Wähler in den letzten Stunden zu mobilisieren. Hier sind die spannendsten Entwicklungen und Auseinandersetzungen.
Wettlauf um die Swing States
Wie schon in früheren Jahren entscheiden einige wenige Bundesstaaten die Wahl, die sogenannten Swing States. In den finalen Tagen haben Harris und Trump ihre Kampagnen auf diese umkämpften Regionen fokussiert, darunter Wisconsin, Pennsylvania und Arizona. Harris tourte unter anderem durch Pennsylvania und Michigan, wo sie auf die Unterstützung von Gewerkschaften und moderaten Republikanern setzt. Trump hingegen führte seine Kampagne in den überwiegend ländlichen Regionen dieser Staaten, wo er besonders männliche und junge Wähler ansprechen will – Zielgruppen, bei denen er traditionell starke Unterstützung genießt.
Mit dem Fokus auf die „Blue Wall“ (ehemals sichere Staaten wie Wisconsin und Michigan) versucht Harris, die Wiederwahl der Demokraten zu sichern. Trump setzt hingegen auf eine Strategie, die auch Wähler erreicht, die möglicherweise bisher nicht zur Wahl gegangen sind oder enttäuscht von der Politik der Demokraten sind. Seine Wahlkampfveranstaltungen in diesen Staaten sind oft überlaufen und symbolisieren, wie breit seine Unterstützerbasis selbst in traditionell demokratischen Gegenden ist.
Politische Aussagen und Kontroversen
Donald Trump sorgte in den letzten Wochen mehrfach für Aufsehen durch provokante Aussagen. So fiel er durch polarisierende Kommentare über „feindliche Elemente innerhalb des Landes“ auf, eine Rhetorik, die bei einigen Anhängern Anklang findet, aber auch scharf kritisiert wird. Während seine Anhänger solche Worte oft als „ehrliche“ Ansprache werten, empfinden viele Demokraten und gemäßigte Republikaner dies als Zeichen von Spaltung und Hetze.
Auf der anderen Seite betont Kamala Harris die Notwendigkeit eines moderateren Tons und plädiert für ein vereintes Amerika. Sie nutzte ihre Reden, um Trumps Aussagen als Beispiel für „rückwärtsgewandte“ Politik darzustellen, die das Land spalten könnte. Ein oft wiederholtes Thema in ihren Ansprachen war zudem die Bedeutung von Frauenrechten und der Gleichberechtigung – ein strategischer Ansatz, um insbesondere weibliche Wähler anzusprechen.
Mobilisierung der Wählerbasis
Beide Lager haben große Anstrengungen unternommen, um ihre jeweiligen Wähler zu mobilisieren. Besonders die Demokraten haben ihre „Get-Out-the-Vote“-Kampagnen intensiviert, um unentschlossene und erstmals wahlberechtigte Bürger zu motivieren. Harris rief immer wieder dazu auf, frühzeitig zu wählen und „jede Stimme zählen zu lassen“. Dabei setzt ihr Team verstärkt auf soziale Medien und mobile Wahlkampfteams, die vor allem in Städten und Vororten aktiv sind, um Wähler anzusprechen, die sich vielleicht noch nicht sicher sind, ob sie zur Wahl gehen sollen.
Trump hingegen verlässt sich auf seine starke Basis und fordert seine Anhänger in den ländlicheren Gebieten der Swing States auf, am Wahltag selbst zu erscheinen und „ihren Einfluss geltend zu machen“. Er versucht besonders die Wählerschaft der „Silent Majority“, wie er sie nennt, zu mobilisieren – diejenigen, die ihrer Meinung nach von der politischen Elite oft übersehen werden.
Schmutzige Wäsche: Skandale und Fehltritte
Die letzten Tage der Kampagne waren nicht frei von Kontroversen und kleinen Skandalen, die das politische Klima weiter aufheizten. So musste sich Trump gegen Kritik verteidigen, nachdem ein Komiker auf einer seiner Wahlkampfveranstaltungen Puerto Rico als „schwimmende Insel aus Müll“ bezeichnet hatte – eine Aussage, die viele als abfällig gegenüber der hispanischen Gemeinschaft empfanden. Diese Kommentare brachten auch demokratische Gegner dazu, die Notwendigkeit eines respektvollen Umgangs zu betonen und Trumps Lager erneut als spaltend zu kritisieren.
Harris blieb weitgehend von Skandalen verschont, aber ihre politische Nähe zu bestimmten Industrien wurde von republikanischen Kommentatoren immer wieder als Schwachpunkt hervorgehoben. Außerdem sieht sie sich Vorwürfen gegenüber, sie stehe nur für „etablierte“ Politiker, was Trump als Schwäche darstellt. Diese Wahlkampfstrategie geht in Richtung der „Anti-Establishment“-Rhetorik, die er bereits 2016 erfolgreich eingesetzt hat.
Was steht auf dem Spiel?
Die US-Wahl 2024 wird als entscheidender Moment betrachtet – und beide Seiten machen klar, wie fundamental sie die Wahl einschätzen. Harris betonte mehrfach, dass es „um die Seele Amerikas“ gehe, und dass nur eine vereinte Gesellschaft die globalen und inneren Herausforderungen bewältigen könne. Für sie sind Themen wie Klimaschutz, soziale Gerechtigkeit und Gesundheitsversorgung die entscheidenden Punkte, die das Land zukunftssicher machen.
Trump hingegen fokussiert auf ein Amerika, das stärker auf Eigenverantwortung und wirtschaftlichen Aufschwung setzt. Seine Ansprachen heben oft die „Bedrohung“ durch einen zunehmenden Einfluss des Staates hervor und warnen vor einer „Welle der Bürokratie und Kontrolle“, die die Freiheiten der Amerikaner einschränken würde. Er nutzt diese Rhetorik, um seine Basis zu mobilisieren, die sich in ihrer Freiheit bedroht fühlt und eine Regierung mit minimalem Eingriff bevorzugt.
Aussichten und mögliche Überraschungen
Die Umfragen deuten auf ein knappes Rennen hin, aber die Wahl 2024 bleibt unvorhersehbar. Manche Analysten erwarten eine hohe Wahlbeteiligung, besonders unter jungen Wählern und Minderheiten, während andere darauf hinweisen, dass sich viele Amerikaner von der zunehmend hitzigen politischen Lage eher abschrecken lassen könnten. Letztlich wird es darauf ankommen, wie gut die beiden Kandidaten ihre Anhänger motivieren können, tatsächlich an den Wahlurnen zu erscheinen.
Werden also die Demokraten ihren Vorsprung behaupten, oder kann Trump durch die letzten Tage noch entscheidend Boden gutmachen? Die USA und die Welt schauen gespannt zu – und das Ergebnis dieser Wahl wird zweifellos weitreichende Konsequenzen für die politische Landschaft der westlichen Welt haben.
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