Tag & Nacht

Sowohl in der Parteizentrale der LRM als auch in der Regierung stehen die Anhänger des Präsidenten in den Startlöchern, aber das Staatsoberhaupt hat es nicht eilig, sich zu erklären. Die Bekanntgabe seiner Kandidatur könnte bis Ende Januar dauern. Bis dahin werden viele Initiativen den Boden für seinen Wahlkampf bereiten.

„Die Idee einer Kandidatur im Dezember ist vom Tisch“, bestätigte ein Berater Macrons am Sonntag. Von nun an rechnen alle mit einer Ankündigung im Januar, sogar Ende Januar, nachdem Frankreich die Präsidentschaft des Europäischen Parlaments übernommen hat und Emmanuel Macron am 20. Januar im EU-Parlament das Frage-Antwort-Spiel mit den Abgeordneten hinter sich gebracht hat. Aber bis dahin werden sich noch viele Dinge ereignen, die den Weg für eine erneute Kandidatur des Präsidenten ebnen sollen. „Zum Beispiel werden die Neujahrsgrüße ein sehr wichtiger, sehr politischer Moment sein. Es wird viele Botschaften geben, die zwischen den Zeilen zu lesen sind“, hört man aus Regierungskreisen. Vor allem aber werden die Partei „La Republique en Marche“ (LRM) und einige ihrer Abgeordnetnen und Bürgermeister als Wegbereiter für einen erfolgreichen Eintritt Macrons in den Wahlkampf um eine erneute Amtszeit tätig sein.

Daher werden derzeit bereits zahlreiche Initiativen eingeleitet. So empfingen Stanislas Guérini und Gabriel Attal am Mittwochabend bei einem Buffet am Sitz der LRM 300 Freiwillige zu einer abendlichen Auftaktveranstaltung der Wahlkampf-Kampagne. Den freiwilligen Helfern wurde erklärt, was man von ihnen erwartet und welche Hilfsmittel ihnen zur Verfügung stehen würden. Gleichzeitig wurde in der vergangenen Woche eine groß angelegte Operation namens „à l’écoute“ eingeleitet. Nach dem Vorbild von 2016 geht es für die Aktivisten, aber auch für die Minister und Abgeordneten darum, die Meinung der Franzosen zu 9 Fragen zu sammeln: Haben Sie das Gefühl, dass sich Frankreich seit 2017 vor- oder zurückentwickelt hat? Was hat Ihnen an dieser Amtszeit Macrons am besten gefallen? Was hat Sie am meisten enttäuscht oder verärgert? …. usw. Eine Auswertung soll im Januar vorliegen.

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In der LREM-Zentrale wurde bereits ein Teil der Räumlichkeiten dem Wahlkampfteam gewidmet, in den Ortsverbänden treffen allmählich die ersten Flugblätter ein, und die Spendensammlungen werden intensiviert.

Laut Le Figaro sind bereits sieben Events geplant, für die ein Budget von 5 Millionen Euro der insgesamt 22 Millionen Euro für den Wahlkampf vorgesehen ist. „Die Botschaft, die wir senden wollen, lautet: ‚Wir sind bereit‘. Die materielle und logistische Organisation der Kampagne steht bereit, wir müssen nur noch einen Knopf drücken, um die Maschine zu starten. Wir haben nicht auf die Erklärung des Präsidenten der Republik gewartet, um uns zu organisieren, die Wahlkampfmaschinerie ist bereit“, versicherte ein Berater der Partei Ende Oktober dem Sender BFM.

In der Zwischenzeit herrscht Stille, weil niemand ein Missgeschick riskieren will…


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