Tag & Nacht

Emmanuel Macron war am Mittwochabend Gast in der 20-Uhr-Nachrichtensendung von TF1. Er erläuterte sein Programm, sprach über den zweiten Wahlgang und reagierte auf die jüngsten Äußerungen von Marine Le Pen.

Emmanuel Macron und Marine Le Pen führen einen heissen Wahlkampf für die zweite Runde der Präsidentschaftswahlen und versuchen beide, möglichst viele Wähler am 24. April für sich zu gewinnen.

Als Gast in den 20-Uhr-Nachrichten des Fernsehsenders TF1 kündigte Emmanuel Macron an, dass er die Renten im Juli um 4% erhöhen werde, wenn er in den Elysée-Palast wiedergewählt werde. Die Rentenanpassung, die normalerweise jedes Jahr im Januar stattfindet, solle aufgrund des aktuellen Preisanstiegs beschleunigt werden. Für den Fall seiner Wiederwahl erklärte er, dass Verhandlungen mit den Sozialpartnern geführt würden und das Parlament um Zustimmung gebeten werde.

Emmanuel Macron sagte auch, er werde sein Programm um mehrere Punkte „bereichern“. „Es gibt Dinge, bei denen man noch weiter gehen kann, wie zum Beispiel die Ökologie (…)“, erklärte der Staatschef und kündigte an, Fordrungen des Grünen Yannick Jadot in sein Wahlprogramm mit aufzunehmen. „Man muss versuchen zuzuhören, zu überzeugen, man muss sich die Wut, manchmal die Sorgen und das Unverständnis anhören“. Die neuen Punkte sollen in den kommenden Tagen bekannt gegeben werden und „kohärent“ in sein bisheriges Programm integriert werden.

Rente mit 65 Jahren im Jahr 2031
Der Präsidentschaftskandidat bestätigte, dass er das Renteneintrittsalter bis zum Jahr 2031 auf 65 Jahre erhöhen und dabei das umlagefinanzierte Rentensystem beibehalten will. Das Renteneintrittsalter solle ab 2023 schrittweise jedes Jahr um vier Monate verschoben werden. Emmanuel Macron erklärte: „Wenn wir unseren sozialen Fortschritt finanzieren wollen, müssen wir entweder akzeptieren, mehr Beiträge zu zahlen, was keine gute Sache ist, weil es allen Arbeitnehmern Kaufkraft entzieht; oder Sie senken die Renten, was Madame Le Pen vorhat, ohne es zu sagen; oder Sie sagen den Menschen die Wahrheit: Sie werden etwas mehr arbeiten müssen“.

Der Präsidentschaftskandidat versicherte, dass es 2027/2028 je nach Wirtschaftslage „eine Überprüfungsklausel“ geben werde. „Zu diesem Zeitpunkt können wir vielleicht eine Atempause einlegen“, versicherte Emmanuel Macron.

Derzeit liegt das gesetzliche Renteneintrittsalter in Frankreich bei 62 Jahren.

Schnellere Abschiebungen
Auf das Thema illegale Einwanderung angesprochen, bekräftigte Emmanuel Macron, dass „unsere Grenzen besser geschützt“ und der Schengen-Raum reformiert werden müssten. Und er versicherte: „Unser Feind ist die Langsamkeit“. Die Abschiebungen von Personen mit illegalem Aufenthaltsstatus müssten schneller erfolgen. Der Präsidentschaftskandidat sagte, dass ein Teil dieser Reformen bereits unter der französischen EU-Ratspräsidentschaft eingeleitet worden sei.

Günstiges Leasing für Elektroautos
In Bezug auf Nachhaltigkeit und Verkehr versprach Emmanuel Macron, ein Leasingsystem zu entwickeln, das es Haushalten ermöglichen soll, Elektroautos für „weniger als 100 Euro im Monat“ zu leasen. Er erklärte: „Ich möchte, dass wir 2027 immer mehr mit Elektrofahrzeugen fahren, die wir in Frankreich produziert und entwickelt haben und dass wir Hybridfahrzeuge haben, weil wir die Möglichkeit haben, Hybridfahrzeuge in Frankreich zu produzieren“.

Schließlich versprach Emmanuel Macron, dass er die Steuern für die Franzosen weiter senken werde, wenn er wieder in den Elysée-Palast gewählt werde.


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