Tag & Nacht

Auf den Antillen erhielt Marine le Pen bei der zweiten Runde der Präsidentschaftswahlen am Sonntag, dem 24. April, mehr als 60% der Stimmen. Warum haben sich die Wähler, nachdem sie im ersten Wahlgang massiv für Jean-Luc Mélenchon gestimmt hatten, für die rechtsextreme Kandidatin entschieden?

Auf den Antillen und in Französisch-Guayana stimmten die Wähler am Sonntag, dem 24. April, mehrheitlich für Marine Le Pen. Obwohl die Wähler in diesen Ländern der extremen Rechten gegenüber traditionell feindlich gesinnt sind. In Guadeloupe entschieden sich 69,60% der Wähler für die Kandidatin des Rassemblement National, während nur 30,40% für Emmanuel Macron stimmten. „Die Kaufkraft ist gesunken und wir sehen keine Antworten, also ist es normal, dass die Bevölkerung reagiert“, rechtfertigte eine Frau ihre Wahl gegenüber dem Sender France 3. Auf Martinique war der Trend ähnlich. Marine Le Pen erhielt 60,57 Prozent der Stimmen.

In Fort-de-France (Martinique) sind die Einwohner nicht von den Wahlergebnissen überrascht. Die Leute waren vor allem von Emmanuel Macron enttäuscht und meinen, er habe seine Versprechen nicht eingehalten. Die Zahlen sind in Guyana fast identisch, wo Marine Le Pen auf auch über 60 Prozent kommt. Auf den Antillen hatte Jean-Luc Mélenchon im ersten Wahlgang noch die Nase vorn gehabt. Im zweiten Wahlgang lag die Wahlenthaltung bei weit über 50%.

Viele haben noch die Demonstrationen im letzten Jahr nach der Umsetzung des Gesundheitspasses im Kopf, die teilweise sehr gewalttätig waren.


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