Tag & Nacht

Am Samstag, dem 19. November, fanden in Südfrankreich Demonstrationen für und gegen ein Verbot des Stierkampfs statt. Der Vorschlag des LFI-Abgeordneten Aymeric Caron zur Abschaffung des Stierkampfs soll am Donnerstag, dem 24. November, der Nationalversammlung vorgelegt werden. 

„Unser Erbe und unsere Kultur verteidigen“: Hunderte von Menschen demonstrierten am Samstag, um „Ja zum Stierkampf“ zu sagen. Insgesamt gab es Demonstrationen in zwölf Städten in Südfrankreich gegen ein Verbot der umstrittenen Tradition des Stierkampfs. Zur gleichen Zeit forderten Demonstrationen in rund 40 Städten das Ende des Stierkampfs. Der Gesetzesvorschlag zur Abschaffung des Stierkampfs soll am Donnerstag, dem 24. November, in der Nationalversammlung diskutiert werden.

„Nicht der Stierkampf wird angegriffen, sondern die gesamte Vielfalt, der kulturelle Reichtum unserer Regionen“, betonte der Bürgermeister von Mont-de-Marsan, Charles Dayot, bei einer Demonstration, an der rund 300 Personen vor der Präfektur des Departements Landes teilnahmen.

„Die gezielten Angriffe auf den Stierkampf betreffen auch die Jagd, die Zwangsernährung und morgen vielleicht den Alkohol“, kritisierte Michel Baylac, Präsident der Bürgermeistervereinigung des Departements Gers, vor 250 Personen, die sich in Auch versammelten. „Es ist das erste Mal, dass das Problem in der Nationalversammlung angesprochen wird, also müssen wir reagieren“, meinte Olivier Baratchart, Direktor der Arena von Bayonne, wo sich etwa 350 Menschen versammelten.

Kampf gegen Tierquälerei
Die Ani-Stierkampf-Demonstranten kritisierten, dass kulturelle oder ökologische Argumente von den Befürwortern des Stierkamps, der in drei Regionen im Süden Frankreichs per Ausnahmeregelung erlaubt ist, in den Vordergrund gestellt werden. „Der Tod ist keine Tradition, wir wollen die Abschaffung“. Die Kundgebungen begannen am Samstag und werden am Sonntag in zweiundvierzig Städten fortgesetzt, darunter Paris, Toulouse, Fréjus, Nizza und Nimes.

„Die Gesetze sollten im ganzen Land gleich sein, eine Minderheit darf der Mehrheit nicht ihre Meinung aufzwingen“, sagte Marie-Anne Leneveu vom Comité radical anti-corrida (CRAC), bei der Demonstration in Paris.

Die Demonstranten folgen einem Aufruf von Tierrechtsorganisationen, die Barbarei und Tierquälerei bei Stierkämpfen anprangern. Zur Erinnerung: Laut einer Ifop-Umfrage aus dem Jahr 2021 lehnten vier von fünf Franzosen den Stierkampf ab.


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