Tag & Nacht

Endlich findet nun auch der Prozess zu dem Anschlag vom 14. Juli auf der Promenade des Anglais in Nizza statt. Der Attentäter und Fahrer des LKWs starb durch Schüsse der Polizei noch vor Ort. Jetzt stehen acht Personen wegen ihrer Verbindung zu dem schrecklichen Anschlag vor Gericht.

86 Tote, mehr als 300 Verletzte und chaotische Szenen. Weniger als ein Jahr nach dem Attentat vom 13. November 2015 in Paris wurde Frankreich am 14. Juli 2016 in Nizza (Alpes-Maritimes) erneut in Angst und Schrecken versetzt. Ein Datum und Bilder, die die Opfer, die den Anschlag überlebt haben, nicht vergessen können. Hager Ben Aouiffi tritt als Nebenklägerin auf, sie und ihre 4-jährige Tochter sind damals zwischen die Räder des Lastwagens geraten und haben wir durch ein Wunder überlebt. „Das Bild, das ich in mir trage, ist der Blick meiner Tochter, als sie mir sagte, Mama, da ist ein Lastwagen, ich sehe ihren erschrockenen Blick und spüre das Gefühl der Ohnmacht, das ich hatte, als ich sah, wie meine Tochter vor meinen Augen hätte sterben können, zerquetscht unter den Rädern eines Lastwagens“, sagt sie aus.

Für diejenigen kämpfen, die nicht mehr da sind
Insgesamt treten über 800 Personen als Nebenkläger auf, so auch die Familie Borla, die den Tod der 13-jährigen Laura betrauert. „Wir kämpfen für die Menschen, die leider gegangen sind und die nicht hätten gehen dürfen, das ist unser Kampf, unsere Art, uns für sie einzusetzen“, sagt ihre Schwester vor der Kamera von France 3. Marc Falip hingegen wurde selbst weder körperlich verletzt noch trauerte er um Angehörige. Als freiwilliger Feuerwehrmann hat er sterbende Menschen ins Krankenhaus gebracht und kann die Bilder nicht vergessen, wie sein Fahrzeug im Slalom zwischen leblosen Körpern fahren muss. „Das sind Bilder, die nicht mehr weggehen, das ist wie eine Narbe“. Ein Prozess, auf den die Opfer seit sechs Jahren warten. Er wird am Montag, den 5. September, eröffnet und soll bis zum 16. Dezember dauern.


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