Tag & Nacht




Bei einem zweistündigen Telefonat zwischen Donald Trump und Wladimir Putin hat sich der russische Präsident offen für Friedensverhandlungen mit der Ukraine gezeigt – allerdings ohne konkrete Fortschritte. Putin wiederholte seine Forderung nach umfassenden Zugeständnissen Kiews und betonte, dass die „Ursachen der Krise beseitigt“ werden müssten – ein klarer Hinweis auf Moskaus Anspruch auf weitreichenden Einfluss in der Ukraine.

Trump gab sich nach dem Gespräch zwar optimistisch, verzichtete aber auf seine zuvor scharf formulierten Drohungen, mit denen er Russland zu einem Waffenstillstand bewegen wollte. Stattdessen betonte er, Russland und die Ukraine sollten direkt miteinander verhandeln – was letztlich Putins Haltung stützt. Zudem habe er mit dem ukrainischen Präsidenten sowie mit europäischen Staatschefs gesprochen.

Vizepräsident JD Vance äußerte sich hingegen kritisch: „Ich bin mir nicht sicher, ob Putin selbst weiß, wie er aus diesem Krieg wieder herauskommen soll.“

Zwischenzeitlich hatte Papst Leo angeboten, dass die weiteren Friedensverhandlungen im Vatikan stattfinden könnten.

Auch ein möglicher Gefangenenaustausch zwischen den USA und Russland war Thema des Gesprächs, wie Putins außenpolitischer Berater mitteilte.

Parallel dazu verstärkt Russland seine militärische Präsenz an der Grenze zu Finnland – Experten sehen die Region als potenziellen neuen Krisenherd.

Israel im Strategie-Chaos: Gaza-Offensive weiter unklar

Nach Monaten der Blockade hat Israel erstmals wieder einige Hilfslieferungen nach Gaza durchgelassen – trotz zunehmender Luftangriffe und scharfer Rhetorik. Eine erwartete große Bodenoffensive bleibt weiterhin aus. Dahinter steckt ein offener Streit innerhalb der israelischen Regierung.

Während Premierminister Netanjahu von Seiten seiner rechtsextremen Koalitionspartner unter Druck steht, Gaza vollständig zu besetzen, warnen Militärs vor den Risiken: Eine Invasion sei kaum durchzuhalten und könne das Leben israelischer Geiseln gefährden. Auch international wächst die Sorge – nicht zuletzt wegen einer drohenden Hungersnot im Gazastreifen.

Großbritannien und EU auf Kuschelkurs – neue Partnerschaft nach Brexit

Bei einem Gipfeltreffen zur Neuausrichtung haben Großbritannien und die EU eine engere Sicherheitszusammenarbeit beschlossen und Handelshemmnisse abgebaut. Ziel: Mehr Eigenständigkeit gegenüber den USA, nachdem unter Trump Zölle verhängt und das Engagement für Europas Sicherheit zurückgefahren worden war.

Besonders brisant: EU-Schiffe dürfen bis 2038 in britischen Gewässern fischen – ein politisch heikles Zugeständnis von Premierminister Keir Starmer. Die Kritik seiner politischen Gegner ließ nicht lange auf sich warten.

Was sonst noch wichtig war

Portugal: Die konservative Demokratische Allianz gewinnt die Neuwahl und bleibt trotz fehlender absoluter Mehrheit an der Macht. Die rechtsextreme Partei Chega erreicht über 22 Prozent.

Indien: Die Regierung geht juristisch gegen kritische Stimmen vor – betroffen sind Wissenschaftler, Journalisten und Unternehmen, die den Militäreinsatz gegen Pakistan kritisch hinterfragt haben.

USA: Nach dem Verlust des Triple-A-Ratings schwanken die Börsen erneut, der Dollar fällt, Anleiherenditen steigen – die Märkte reagieren nervös auf Trumps Finanzpolitik.

Kanada: Die von Trump ausgelöste Zollspirale weckt Ängste – die Autometropole Windsor könnte zur Geisterstadt werden.

US-Einwanderung: Das oberste US-Gericht hat entschieden, dass 350.000 Venezolaner ihren Schutzstatus verlieren – Abschiebungen sind nun wahrscheinlicher.

Spanien: Im Kampf gegen die Wohnungsnot zwingt die Regierung Airbnb dazu, fast 66.000 Angebote zu löschen.

Kultur und Medien

TV: Trotz finanzieller Schieflage hat „Sesamstraße“ einen neuen Streaming-Deal mit Netflix abgeschlossen. 20 Prozent der Mitarbeiter mussten dennoch gehen.

Mode: Balenciaga setzt auf frischen Wind – Pierpaolo Piccioli, Ex-Valentino-Chef, übernimmt die kreative Leitung.

Kino: Auf dem Filmfestival in Cannes sorgt Ari Asters „Eddington“ für hitzige Debatten – eine Satire auf die Corona-Politik. Der Film „Sound of Falling“ gilt inzwischen als Favorit für die Goldene Palme.

Medien: Die Präsidentin von CBS News tritt zurück – ein weiteres Kapitel im Machtkampf zwischen Redaktion und Trump-Lager.

Von C. Hatty

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