Tag & Nacht

Am Samstag, dem 1. März, beginnt für Millionen Muslime in Frankreich der heilige Monat Ramadan. Das Ende des Fastenmonats ist für den 30. März vorgesehen. Der Ramadan, einer der fünf Pfeiler des Islams, erinnert an die Offenbarung des Korans an den Propheten Mohammed. Während dieser Zeit verzichten gläubige Muslime von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang auf Essen und Trinken und widmen sich verstärkt dem Gebet, der Wohltätigkeit und der inneren Einkehr. Der französische Rat für den Islam richtete an die Gläubigen seine besten Wünsche für eine Zeit der Besinnung, der Ruhe und der Solidaritat.

Erhöhte Sicherheitsmaßnahmen angeordnet

Mit dem Beginn des Ramadans verstärkt die französische Regierung ihre Sicherheitsvorkehrungen, insbesondere an religiösen Stätten. Innenminister Bruno Retailleau wies die Präfekten und Sicherheitsbehörden in einem Rundschreiben an, während des Fastenmonats eine „extreme Wachsamkeit“ walten zu lassen. Die anhaltend hohe Bedrohungslage durch den Terrorismus sowie internationale Spannungen erforderten, dass religiöse Versammlungen und Gebetsorte besonders geschützt werden.

In seiner Anweisung betonte der Innenminister, dass es aufgrund des hohen religiösen Stellenwerts des Ramadans zu großen Menschenansammlungen, insbesondere in der Nähe von Moscheen und Gebetsräumen, kommen werde. Ein besonderes Augenmerk gilt den Gebetsnächten und Feierlichkeiten wie der „Nacht der Bestimmung“, in der Gläubige die Offenbarung des Korans feiern. Diese wird voraussichtlich am 26. März begangen. Ebenso wird die Sicherheitslage während des Festes des Fastenbrechens, dem Aïd el-Fitr, am 31. März besonders überwacht.

Gesellschaftliche Bedeutung des Ramadans in Frankreich

Frankreich hat mit rund fünf Millionen Muslimen die größte islamische Gemeinde Westeuropas. Der Ramadan ist für viele Gläubige nicht nur eine religiöse, sondern auch eine gesellschaftliche Zeit der Zusammenkunft und des gemeinsamen Fastenbrechens. Insbesondere in großen Städten wie Paris, Marseille und Lyon organisieren lokale Gemeinschaften und religiöse Institutionen Iftar-Mahlzeiten, zu denen auch Nicht-Muslime eingeladen werden.

Die französische Regierung hat in den vergangenen Jahren verstärkt Maßnahmen ergriffen, um die Balance zwischen religiöser Freiheit und staatlicher Sicherheit zu wahren. Die jüngsten Anweisungen des Innenministeriums stehen in einer Reihe von ähnlichen Maßnahmen, die bereits bei anderen religiösen Festen wie Allerheiligen oder Weihnachten getroffen wurden.

Mit dem anhaltenden gesellschaftlichen Diskurs über Integration, Laizismus und religiöse Identität bleibt der Ramadan in Frankreich nicht nur ein spirituelles Ereignis, sondern auch ein Symbol für das Zusammenleben in einer multikulturellen Gesellschaft.

Von P.T.

Neues E-Book bei Nachrichten.fr




Du möchtest immer die neuesten Nachrichten aus Frankreich?
Abonniere einfach den Newsletter unserer Chefredaktion!